Bochum/Herne. Ein psychisch kranker Herner (44) hat in einer Klinik mit einer Ärztin gerangelt und Tabletten gestohlen. Nun wurde der Serientäter verurteilt.
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Nach einem überfallartigen Tabletten-Raub im St. Marien Hospital in Eickel ist ein drogenabhängiger Herner am Donnerstag am Bochumer Landgericht auf unbestimmte Zeit in eine forensisch-psychiatrische Einrichtung eingewiesen worden. Richter Volker Talarowski sprach beim Urteil von einer „Chance auf ein Leben in besseren Bahnen“. Der Angeklagte hat bereits angekündigt, die Anordnung der Maßregel klaglos zu akzeptieren.
Angeklagter Herner wird im St. Marien Hospital handgreiflich und klaut Tabletten
Der 44-Jährige war am 17. Mai 2021 gegen 5.40 Uhr in der Ambulanz im St. Marien Hospital aufgetaucht und ohne Zwischenhalt bis zu einer Station durchgelaufen. Abgesetzt worden war der Herner von einem Rettungswagen. Nachdem er ein Aufnahmezimmer betreten hatte, war es erst zu einem Wortgefecht, danach zu einem Gerangel mit einer Ärztin gekommen. Der 44-Jährige drängelte sich an der Frau vorbei bis zu einem Medikamentenschrank, entnahm zwei verschreibungspflichtige Tabletten aus einem Blister, schluckte diese herunter und rannte weg. Beim Verlassen des Hospitals wurde er festgenommen.
Auf Haftstrafe folgt nun die Einweisung in die Psychiatrie
Der drogenabhängige Angeklagte war erst am 23. Juni 2021 nach zahlreichen Beschaffungsklautouren in Herne von derselben Strafkammer zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Den Tabletten-Raub hatte er (damals noch auf freiem Fuß) während des laufenden Prozesses verübt. Die Verhängung einer abermaligen Haftstrafe war wegen festgestellter Schuldunfähigkeit ausgeschlossen, die Einweisung in die Psychiatrie dagegen laut Urteil „alternativlos“.