Herne. Mehr als 30 Herner Sportvereine bekennen sprichwörtlich Farbe und beteiligen sich an der Landesaktion „Pink gegen Rassismus“. Worum es geht.

Wenn am kommenden Wochenende (19./20. März) in der Sporthalle in Wanne-Süd das „Final 4“ im deutschen Damen-Basketball startet, dann wird die Mannschaft des Herner TC in pinkfarbenen T-Shirts einlaufen. Damit bekennt das Team sprichwörtlich Farbe und beteiligt sich an der landesweiten Aktion „Pink gegen Rassismus“. Neben dem HTC sind noch eine Vielzahl weiterer Vereine mit von der Partie. Am Freitag erläuterten Vertreter des Stadtsportbunds und verschiedener Vereinen die Ziele der Aktion.

Der Hintergrunds: Aus Anlass der Internationalen Wochen gegen Rassismus findet vom 14. bis 27. März die zweite Auflage der NRW-weiten Aktion „Pink gegen Rassismus“ statt. Der Stadtsportbund Herne (SSB) hat die 170 lokalen Sportvereine dazu aufgerufen, sich an der Kampagne zu beteiligen und gemeinsam ein öffentliches Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung zu setzen.

HTC kann sich vorstellen, Flüchtlingskinder aus der Ukraine aufzunehmen

Peter Achilles, Mitglied der SSB-Geschäftsführung, freut sich, dass bereits so viele Vereine ihre Teilnahme zugesagt hätten. 32 Vereine seien schon jetzt dem Aufruf gefolgt, und es dürften noch mehr werden. Bei der ersten Auflage sei die Resonanz noch nicht so stark gewesen.

Für den Herner TC sei es eine Selbstverständlichkeit, sich an der Aktion zu beteiligen, so der HTC-Vorsitzende Wolfgang Siebert. Der Verein sei bereits seit drei Jahren in dem Projekt „Integration durch Sport“ aktiv, gerade im Jugendbereich, in dem es viele Kinder mit Migrationshintergrund gebe. Aktuell kann sich Siebert gut vorstellen, auch Flüchtlingskinder aus der Ukraine aufzunehmen.

Black Barons: Spieler sind in der 30 Nationen verwurzelt

Kai-Uwe Weitz, sportlicher Leiter des American-Football-Vereins „Black Barons“, betonte, dass die Teilnahme an den Aktionswochen für die Barons eine Herzenssache sei. Der Verein sehe sich als Teil der Stadtgesellschaft. Beim American Football gehöre es zur DNA, dass Menschen zusammengebracht würden und in einer Mannschaft der eine für den anderen kämpfe. „Wertschätzung, Toleranz, Respekt und Freundschaft sind gelebte Werte in unserer Mannschaft“, so Weitz. Eine Umfrage in der Herrenmannschaft habe offenbart, dass die Spieler in 30 Nationen verwurzelt seien. Diese Diversität der Spieler sei eine Stärke des Teams.

Oberbürgermeister Frank Dudda, der sich zur Präsentation der Aktion auch ein pinkes T-Shirt überstreifte, freut sich, dass Herne mit einer „starken Mannschaftsaufstellung“ auf das gesellschaftlich relevante Thema aufmerksam macht. Herne sei eine Stadt, die für die Zukunft über sehr viele Potenziale verfüge, doch diese Potenziale könne man nur heben, wenn man alle Menschen gleichermaßen auf dem Weg in die Zukunft mitnehme.

Herne zeichne sich durch ein friedliches Zusammenleben aus. Hier würden Menschen nicht nach der Hautfarbe, Religion oder sexueller Identität beurteilt. Dudda: „Es kommt darauf an, wie man sich für die Gesellschaft einbringt.“ Dass die Sportvereine geballt daran erinnerten, sei ein tolles Geschenk für die Stadt. „So geht Zusammenleben, und so ist man dann auch stark und kann man gemeinsam viel erreichen.“ Diese Aktion sei auch ein wesentlicher Bestandteil der Demokratie-Sicherung, es habe in den vergangenen Wochen in Herne ja genug Anlass gegeben, zu diesem Thema Stellung zu beziehen.

>>> ZAHLREICHE VERANSTALTUNGEN IM ZEICHEN VON PINK GEGEN RASSISMUS

■ In den kommenden zwei Wochen stehen zahlreiche Sportveranstaltungen in Herne im Zeichen der Aktion, für die der SSB 700 pinke T-Shirts hat drucken lassen. Die Abschlussveranstaltung findet am Sonntag, 27. März, von 11 bis 17 Uhr bei den Black Barons im Horststadion, Gartenstraße 16, statt.

Alle Veranstaltungen auf einen Blick gibt es unter: www.ssb-herne.de/pink-gegen-rassismus/