Herne. Die Künstlerzeche Herne zeigt bis April Kunst von Doris Kirschner-Hamer. Ihre Werke drehen sich etwa um Gewalt, Krieg und sexuellen Missbrauch.

Unter dem Titel „Following the Line” stellt Doris Kirschner-Hamer in der Künstlerzeche Zeichnungen, Malerei und Objekte aus. Seit über zehn Jahren hat die Künstlerin ihr Atelier in der Künstlerzeche. Aus der Zeit stammen auch die gezeigten Arbeiten. Der Titel „Der Linie folgen“ beschreibt für sie ein künstlerisches Programm. „Ich fange immer irgendwie an, setz eine Linie und folge dann meiner Intuition“, sagte sie selbst. Malen und Zeichnen sind für Doris Kirschner-Hamer dabei immer etwas Spontanes, auf das sie sich selbst einlässt.

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In ihren Zeichnungen finden sich grafische wie auch malerische Elemente. Da werden Formen mit Pinsel oder Stift flüchtig umrissen, um dann in Flächen unterzutauchen. „Mal entsteht beim Arbeiten auch Figürliches“, erklärt sie schmunzelnd. „Aber auch diese Formen sind eher zufällig und spontan.“

Herner Künstlerin verzichtet auf bunte Farben

In ihren Objekten tauchen collagenhaft immer wieder alltägliche Fundstücke auf, die Doris Kirschner-Hamer mit in ihre Werke einbaut. So entstehen zufällige Begegnungen von unterschiedlichen Dingen, die zu vielfachen Interpretationen einladen. Für die Schwarzkaue hat sie Bilder auf Leinwand ausgesucht. In dunklen, erdigen Farben zeigt sie flüchtig gemalte Figuren, mit denen sie antike Mythen interpretiert.

Die Künstlerzeche stellt die Werke von Doris Kirschner-Hamer bis Anfang April aus.
Die Künstlerzeche stellt die Werke von Doris Kirschner-Hamer bis Anfang April aus. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

In vielen ihrer Werke tauchen Worte oder ganze Texte auf. Mal sind sie zu lesen, mal werden sie zu rein grafischen Formen. Sie können Anregung zum Nachdenken sein. Auf eine plakative Buntheit verzichtet Doris Kirschner-Hamer fast völlig. Ihre Arbeiten leben aus vielen Nuancen zwischen Weiß und Schwarz und erdigen Farbtönen. Manchmal scheinen sie daher eher düster und melancholisch. Für die Künstlerin sind es aber die Themen, die die Farbigkeit ihrer Werke bestimmen. Vieles dreht sich in ihnen um Gewalt, Krieg, Unterdrückung und sexuellen Missbrauch. „Ich möchte die Menschen mit meinen Werken schon ein wenig aufrütteln“, gesteht sie.

Die Ausstellung „Following the Line“ wird ausnahmsweise am Sonntag, 13. März, um 11 Uhr in der Künstlerzeche eröffnet. Zur Einführung spricht der Bochumer Kunsthistoriker Ulrich Marquardt. Die Ausstellung endet am 3. April mit einer Finissage. Unter www.kuenstlerzeche.de ist ab Anfang der nächsten Woche ein Video über die Präsentation zu sehen. Öffnungszeiten: mittwochs und samstags 15 bis 18 Uhr, sonntags 14 bis 17 Uhr.