Herne. Das Herner Theater Kohlenpott spielt ab Sonntag ein Stück des Kindertheatermachers Jens Raschke. Es geht um Nashörner, Bären und die NS-Diktatur.

Wer wissen möchte, „was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“, sollte sich das gleichnamige Theaterstück des preisgekrönten Autors Jens Raschke nicht entgehen lassen. Das Herner Theater Kohlenpott hat das Stück unter der Regie von Theaterleiter Frank Hörner neu in sein Programm aufgenommen. Premiere ist am Sonntag, 13. März, um 18 Uhr in den Flottmann-Hallen (Straße des Bohrhammers 5).

Raschkes Stück bringt Zuschauern ab 10 Jahren die deutsche NS-Vergangenheit näher. Die Protagonisten sind Tiere, darunter ein neugieriger Bär. Als dieser in ein Gefängnis eingeliefert wird, möchte er wissen, was es mit den rätselhaften Zebrawesen auf der anderen Seite des Gefängniszaunes auf sich hat. Seine Fragen bringen ihn in Schwierigkeiten.

Raschke fragt mit „Was das Nashorn sah ...“ nach dem Hinsehen oder Wegschauen in Zeiten der NS-Diktatur. In gewisser Weise ist sein Stück von wahren Tatsachen inspiriert, und zwar von den Überresten eines Tierparks, der 1994 in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Häftlingslager des KZ Buchenwald gefunden wurde. Von dem Park, der SS-Familien zur Zerstreuung dienen sollte, ist nur noch der Bärenzwinger erhalten.

Karten gibt es per Mail an karten@theaterkohlenpott.de. Der Eintritt kostet 12 Euro pro Person (ermäßigt 8 Euro). Weitere Vorstellungen sind für Mai 2022 geplant.