Herne. Tester des VRR haben den Hauptbahnhof Wanne-Eickel, den Bahnhof Herne und den Haltepunkt Börnig bewertet. Was Thomas Nückel (FDP) dazu sagt.

Der Zustand des Hauptbahnhofs Wanne-Eickel, des Bahnhofs Herne und des Haltepunkts Herne-Börnig ist „ordentlich“. Zu dieser Bewertung kommt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) in seinem Stationsbericht 2021. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Verbesserung. Eine Top-Bewertung erreicht damit aber keiner der Bahnhöfe.

Mit seinem Stationsbericht 2021 dokumentiert der VRR den Zustand der 295 Bahnhöfe und Haltepunkte in seinem Verkehrsgebiet. Die VRR-Testerinnen und -Tester bewerteten wie im vergangenen Jahr die Aufenthaltsqualität, die Fahrgastinformation und die Barrierefreiheit an den Stationen. 24 Stationen bescheinigten sie einen „ausgezeichneten“, 123 Bahnhöfen einen „ordentlichen“ und 141 Haltepunkten einen „entwicklungsbedürftigen“ Zustand. Sieben Stationen seien „nicht tolerierbar“, heißt es weiter.

Herne: 2020 waren die Bewertungen schlechter

Auch interessant

Alle drei Herner Stationen bekamen von den Testern bei der „Aufenthaltsqualität“ das Prädikat „verbesserungswürdig“ – die zweitschlechteste von vier Bewertungsmöglichkeiten. Bei der „Fahrgastinformation“ erhielten alle drei Stationen ein „hervorragend“, also die beste Bewertung. Die Barrierefreiheit wurde in Herne und Herne-Börnig mit „kein Handlungsbedarf“ bewertet (beste Bewertung), am Hauptbahnhof Wanne-Eickel mit „geringfügiger Handlungsbedarf“ (zweitbeste Bewertung). Insgesamt schnitten alle drei Stationen mit dem besagten „Ordentlich“ ab (zweitbeste Bewertung).

Im vergangenen Jahr waren die Bewertungen schlechter. Alle drei Herner Stationen bekamen das Prädikat „verbesserungswürdig“. Die schlechtesten Bewertungen bekam dabei der Hauptbahnhof in Wanne-Eickel: Während Barrierefreiheit und Fahrgastinformation noch als „hervorragend“ eingestuft wurden, war die Aufenthaltsqualität „nicht tolerierbar“.

Nückel (FDP): Fahrgastinfos müssen in die Eingangshallen

„Die Bahn ist nicht mehr ein so schlampiger Immobilienbesitzer wie in der Vergangenheit“: Hernes FDP-Landtagsabgeordneter Thomas Nückel.
„Die Bahn ist nicht mehr ein so schlampiger Immobilienbesitzer wie in der Vergangenheit“: Hernes FDP-Landtagsabgeordneter Thomas Nückel. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

„Es hat sich was getan“: So kommentiert Thomas Nückel, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Landtag, das Herner Ergebnis auf Anfrage der WAZ. „Die Bahn ist nicht mehr ein so schlampiger Immobilienbesitzer wie in der Vergangenheit“, stellt der Herner FDP-Landtagsabgeordnete fest. Zufrieden ist er dennoch nicht mit den Herner Stationen.

Der Tunnel im Herner Bahnhof etwa sei „noch immer eine Tropfsteinhöhle“. Gemeint ist: Es regnet durch. Außerdem seien auf dem zweiten Bahnsteig (Gleis 6/7) bei der Sanierung keine Dächer mehr gebaut worden, sondern nur noch überdachte „Zellen“: „Das ist keine adäquate Lösung.“ Nicht zuletzt gebe es in Herne und Wanne-Eickel viel zu viel Müll in den Bahnhöfen, den Kundinnen und Kunden von McDonald’s in die Gegend schmissen. Das alles senke die Aufenthaltsqualität erheblich.

Auch das gute Abschneiden der Fahrgastinfos kann Nückel nicht nachvollziehen. Sie zeigten oft nichts an oder stundenlang das selbe. Überhaupt: Was in Herne und Wanne-Eickel fehle, seien Fahrgastinfos in den Eingangshallen; andere Städte seien da weiter. Nückel lobt dagegen die Barrierefreiheit im Hauptbahnhof Wanne-Eickel. Er gibt in dieser Rubrik „kein Handlungsbedarf“.