Herne. Ein Herner soll in einen brutalen Raubüberfall auf einen Drogendealer aus der Reichsbürger-Szene verstrickt sein. Jetzt steht er vor Gericht.

Nach einem bewaffneten Überfall auf einen Drogendealer muss sich ein 30-jähriger Herner seit Mittwoch vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Ein weiterer Herner (32) war deswegen bereits im Juni 2021 zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Opfer, ein untergetauchter Reichsbürger, war bei dem Überfall schwer verletzt worden.

Laut Anklage hatte sich das spätere Opfer, ein Dealer aus der Reichbürger-Szene, im November 2020 mit dem Herner Bekannten des jetzt Angeklagten zur Übergabe von 170 Gramm Marihuana verabredet. Kurz nachdem der 34-Jährige am vereinbarten Treffpunkt in Herten erschienen war, war er laut Staatsanwaltschaft von dem Angeklagten und seinen Begleitern mit einem Totschläger zusammengeschlagen, ausgeraubt und schwer verletzt worden. Die Beute bestand aus 700 Euro Bargeld, einem Handy und Marihuana.

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Reichsbürger hatte von Drogendeals gelebt

Der überfallene Reichsbürger hatte bis dahin in einem Waldversteck gehaust und von Drogendeals gelebt. Nachdem bei einer Razzia in seiner Wohnung bizarre Schlagwaffen und Nazi-Utensilien gefunden worden waren, war er abgetaucht. Gegen den Reichsbürger waren am 10. Juni 2021 sechs Jahre und vier Monate Haft verhängt worden. Der jetzt angeklagte Herner war erst knapp zwei Monate später vorläufig festgenommen worden. Die Anklage lautet auf Raub, Drogenhandel und gefährliche Körperverletzung. Urteil: Mitte März.