Herne/Bochum. In Stefan Kubes Virtual Reality Lounge können Besucher in virtuelle Welten eintauchen. Der Herner erzählt, was es im „Arcade“ zu erleben gibt.

Ursprünglich wollte Stefan Kube mal eine Gamingbar eröffnen, also einen Ort, an dem man sich mit seinen Freunden trifft, um in entspannter Atmosphäre nach Herzenslust „zu daddeln“, wie der Herner sich ausdrückt. Als er dann aber zum ersten Mal mit Virtual Reality, kurz VR, in Kontakt kam, war die Sache klar: „Wenn man das einmal gemacht hat, ist man sofort angefixt“, erklärt Kube seine Begeisterung für diese noch recht neue Art Videospiele zu erleben.

In Kubes Arcade Virtual Reality Lounge in Bochum können Besucher mithilfe sogenannter VR-Brillen in virtuelle Welten abtauchen. Mit einem klassischen Videospiel hat das wenig gemein, denn die Brillen simulieren in 3D und mit Rundumsicht, sodass sich ihr Träger vorkommt wie mitten im Geschehen. Mit Schildkröten schwimmen, als Bogenschütze gegen Ungeheuer kämpfen oder als Pirat Seeschlachten bestreiten - alles möglich. Wenn die VR-Brille erst sitzt, navigiert der Spieler mithilfe zweier Fernbedienungen, den Controllern, durch die Spielwelt. Von der realen Welt hinter der Brille bekommt er dabei wenig mit, lediglich die Grenzen der Spielfläche werden eingeblendet.

Ein bisschen versteckt, aber dann doch unverkennbar liegt die Arcade Lounge in der Bochumer City Passage.
Ein bisschen versteckt, aber dann doch unverkennbar liegt die Arcade Lounge in der Bochumer City Passage. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

In der Arcade Lounge gibt es Angebote für Groß und Klein

„Es ist schon spaßig, wenn man die Leute beim Spielen beobachtet“, gibt Kube zu. „Für viele ist es eben komplett neu, die werden dann während des gesamten Aufenthalts betreut.“ VR, davon ist der 38-Jährige überzeugt, ist etwas für Jedermann. In seine Arcade Lounge kommen nicht nur begeisterte Zocker, sondern auch Leute, die zu Videospielen keinen großen Bezug haben.

„Man hat die Brille auf und die Controller in der Hand und ist sofort Teil des Spiels“, beschreibt Kube die Erfahrung. „VR hat auch wirklich die Kraft, Emotionen zu wecken“, das erlebe er immer wieder, zum Beispiel bei einer Animation, in der der Spieler in luftiger Höhe über eine Holzplanke balancieren soll. „Viele müssen sich dazu richtig überwinden, obwohl sie wissen, dass es nicht echt ist - das ist schon faszinierend!“

In einem seiner vier Rennsimulatoren mit Hydrauliktechnik übernimmt der Chef auch gerne mal persönlich das Steuer. Wer sich ein richtig intensives Fahrerlebnis wünscht, kann hier übrigens auch mit VR-Brille fahren.
In einem seiner vier Rennsimulatoren mit Hydrauliktechnik übernimmt der Chef auch gerne mal persönlich das Steuer. Wer sich ein richtig intensives Fahrerlebnis wünscht, kann hier übrigens auch mit VR-Brille fahren. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Wer lieber auf dem Boden der virtuellen Tatsachen bleibt, hat im Arcade die Wahl aus rund 30 anderen Spielen. Kube - seines Zeichens Gelegenheitsspieler - sucht sie alle selbst aus. „Zombiespiele sind beliebt, aber es muss natürlich auch was für die Kleinen dabei sein“, denn auch Kinder ab 10 Jahren sind willkommen. Ein besonderes Highlight für VR-Begeisterte sind die virtuellen Escape Rooms, bei denen es gilt, als Gruppe gemeinsam Rätsel zu lösen und Aufgaben zu erfüllen. Auf 300 Quadratmetern beherbergt die Lounge außerdem noch vier Rennsimulatoren und einen Bereich, in dem virtuelles Lasertag stattfindet.

Corona dämpft zwar nicht den Spielspaß, aber die Besucher bleiben aus

Das Arcade eröffnete im Juli 2020 und musste wegen der Pandemie schon im November desselben Jahres wieder schließen – für acht lange Monate. Der Sommer 2021 war schwierig, „den verbrachten die Leute lieber draußen“, und selbst der vergangene Winter ohne Lockdown war für Kube ein „Kampf ums Überleben“. Firmen- oder Weihnachtsfeiern fielen quasi komplett aus. „Auch generell macht es Corona sehr schwer, Gäste reinzubekommen“, erzählt der Diplomkaufmann.

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„Wenn die Leute erstmal hier sind, merken sie, dass sie sich beim Spielen auch in Coronazeiten sicher fühlen.“ Dennoch, bei den hohen Fallzahlen seien die Leute verunsichert, gerade letzte Woche sei jeden Tag mindestens eine Buchung abgesagt worden. Um den Kostendruck vom Laden zu nehmen, hat Kube einen Zweitjob angenommen. Trotz aller Schwierigkeiten hofft der Herner, dass nach den Lockerungen im März „mehr Leute vorbeikommen und hier Spaß haben und wir ein bisschen optimistischer in die Zukunft schauen können“.

Alle Infos zur Arcade Lounge gibt es auf der Website unter www.arcade-bochum.de und auf Facebook. Die Preise für eine Stunde VR-Erlebnis beginnen bei 24 Euro. Besucher können spontan vorbeikommen, bei Gruppen ist eine Voranmeldung sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig.