Herne. Das Herner Finanzamt ist das zweitschnellste in ganz Deutschland. Laut einem Online-Portal dauert die Bearbeitung der Steuererklärung 32,9 Tage.

Das Finanzamt in Herne ist das zweitschnellste in Deutschland. Das zeigt eine Auswertung des Online-Steuerportals lohnsteuer-kompakt.de. Im Schnitt brauchten demnach die Beamten in Herne 2021 nur 32,9 Tage Bearbeitungszeit für eine Einkommensteuererklärung.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Stadt damit wieder ordentlich nach oben gekämpft. 2020 lag die Bearbeitungsdauer noch bei 48,4 Stunden – Herne lag damit bundesweit auf Platz 175. Und das, nachdem es Herne 2019 noch auf Platz 1 in ganz Deutschland mit nur 26,6 Stunden geschafft hatte. 2021 lag nun Warburg an der Spitze mit einer Bearbeitungszeit von 32,2 Stunden.

Bundesweit deutliche Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr

„Zusammengefasst können wir sagen, dass sich trotz Corona die Bearbeitungszeiten nicht nur an der Spitze, sondern bundesweit positiv verändert haben zum Vorjahr. Hier gibt es deutliche Unterschiede, was die durchschnittliche Bearbeitungsdauer angeht“, teilt Lohnsteuer-Kompakt mit. Diese liege für eine Steuererklärung bei 49 Tagen für das gesamte Bundesgebiet. „Damit konnten wir eine eindeutige Verbesserung gegenüber dem Vorjahr feststellen. 2020 lag die Bearbeitungszeit einer Steuererklärung bei 53,1 Tagen.“

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Die Steuerpflichtigen in Hernes Nachbarstädten mussten trotzdem deutlich länger warten. So liegt etwa Bochum-Mitte mit einer Wartezeit von 67,1 Tagen auf Platz 491, in Essen-Süd müssen die Bürger rund 57 Tage warten und in Gelsenkirchen 47,2 Tage – Platz 221 im bundesweiten Vergleich.

500 Finanzämter wurden berücksichtigt

Die Bearbeitungszeiten der Finanzämter wurden vom Online-Steuerportal anhand von circa 300.000 über lohnsteuer-kompakt.de im Jahr 2021 erstellten Steuererklärungen anonym erhoben. Insgesamt wurden über 500 Finanzämter berücksichtigt, die jeweils mindestens 50 Steuererklärungen bearbeitet haben.

Die Pressestelle der zuständigen Oberfinanzdirektion NRW teilt auf WAZ-Anfrage mit, dass „Vergleiche von Bearbeitungszeiten einzelner Finanzämter nicht wirklich aussagefähig sind, da sich Finanzämter nur schwer miteinander vergleichen lassen“. Die Fall- und Organisationsstrukturen der Finanzämter in NRW und bundesweit seien sehr unterschiedlich und die Bearbeitungszeiten im Laufe eines Jahres schwankten unter anderem abhängig von der Verteilung der Steuererklärungseingänge. Zudem seien manche Finanzämter „arbeitnehmerlastiger“, hätten weniger steuerlich beratene Fälle und könnten die in der Regel weniger komplexen Steuererklärungen deswegen schneller bearbeiten.