Herne. Die Grünen in Herne brauchen eine neue Parteivorsitzende: Claudia Krischer wirft hin. Was der Co-Parteichef Stefan Kuczera dazu sagt.

Die Grünen in Herne müssen sich eine neue Parteivorsitzende suchen: Claudia Krischer ist zurückgetreten. Ausschlaggebend für diesen Schritt seien „private Gründe“ und „eine Änderung in meiner beruflichen Situation“, teilte die Kreisvorsitzende mit. Bis zum März will die Partei eine Nachfolgerin finden.

Vor knapp zwei Jahren wurde Claudia Krischer zur Co-Vorsitzenden der Herner Grünen gewählt und bildete zunächst eine Doppelspitze mit Pascal Krüger. Nach dessen Abschied vor einem Jahr rückte Stefan Kuczera an Krischers Seite. Die gebürtige Hernerin, die erst zwölf Monate vor ihrer Wahl in die Partei eingetreten war, wurde bei den Kommunalwahlen 2020 auch in den Rat gewählt. Wenige Monate später gab die 52-Jährige ihr Ratsmandat aber ab – mit Verweis auf das Prinzip der Trennung von Amt und Mandat: Sie wolle sich auf die Vorstandsarbeit konzentrieren, sagte sie damals. Nun zieht sie sich auch aus dem Vorstand zurück, wolle aber „im Kreisverband auch ohne Parteiamt weiter engagiert mitarbeiten“, wie sie mitteilt.

Herne: Nachfolgerin soll im März gewählt werden

Nun vorerst alleine an der Grünen-Spitze in Herne: Stefan Kuczera.
Nun vorerst alleine an der Grünen-Spitze in Herne: Stefan Kuczera. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Co-Vorsitzender Stefan Kuczera nennt den Schritt Krischers „nachvollziehbar“. Ein Parteivorsitz sei ein Ehrenamt, und wer beruflich und privat stark eingebunden und engagiert sei, müsse schauen, ob beides miteinander vereinbar sei, so der 39-Jährige, der beruflich Planungsdezernent beim Regionalverband Ruhr (RVR) ist. Er wünsche Krischer für ihre anstehenden Veränderungen viel Energie und gutes Gelingen.

Eine Nachfolgerin soll bei einer Jahreshauptversammlung im März gewählt werden, so der Co-Vorsitzende zur WAZ. In den kommenden Wochen wollen die Grünen mit möglichen Kandidatinnen Gespräche führen. Einfach sei die Suche nicht, bekennt Kuczera. Die Personaldecke im rund 150 Mitglieder starken Kreisverband sei „nicht ganz breit“. Hinzu komme, dass die Grünen an der Trennung von Amt und Mandat, wenn möglich, festhalten wollten. Das sei „grundsätzlich die Idealvorstellung“, habe aber „auch nicht immer geklappt“, so Kuczera mit Verweis auf Pascal Krüger: Der Ratsherr war zwischenzeitlich ebenfalls an der Grünen-Spitze.

Mögliche Kandidatinnen für eine neue Co-Vorsitzende will Kuczera nicht kommentieren. Denkbar sind zuallererst die bekannten Grünen-Frauen Tina Jelveh (36) und Anna Schwabe (22). Grundsätzlich möglich wären auch die ehemalige Fraktionschefin Dorothea Schulte (65) oder die ehrenamtliche Bürgermeisterin Sabine von der Beck (58). Das Problem: Alle sitzen im Rat.