Herne. Zweimal ist die Cranger Kirmes wegen Corona abgesagt worden. Was ist mit dem Rummel 2022? Für Hernes OB Frank Dudda ist die Sache klar.

Die Corona-Pandemie hat den Menschen in Herne schwer zugesetzt, sagt Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD). Nach Corona müssten viele Strukturen wieder aufgebaut werden. Dabei könne das 125-jährige Stadtjubiläum, das Herne im kommenden Jahr feiern wolle, helfen. Dabei spielt auch die Cranger Kirmes eine große Rolle.

„Wir sind in einem tiefen Tal“, sagt der OB im Interview mit der WAZ. Die Belastung sei für viele Bürgerinnen und Bürger kaum noch zu ertragen: „Sie haben Corona satt“. So gebe es „viele Berg- und Talfahrten“ in dieser Stadt. Menschen hätten etwa ihre wirtschaftlichen Existenzen verloren, sie müssten sich neue Jobs suchen. Oder siehe die Langzeitarbeitslosen: Sie seien vor Corona für den Arbeitsmarkt fit gemacht worden, einen Job aber hätten sie nicht gefunden. Nach der Pandemie müssten für diese Menschen wieder Strukturen geschaffen werden.

Herne: Cranger Kirmes soll einer der Höhepunkte des Stadtfests werden

Wichtig sei dabei der Aufbau einer solidarischen Gemeinschaft: „Das wird eine Aufgabe des Jahres 2022 sein, ja eine Zukunftsaufgabe über das neue Jahr hinaus.“ Dazu müssten die Verbindungen zwischen den Menschen wieder hergestellt werden, so der 58-Jährige. Das könne kein Oberbürgermeister verordnen, aber vielleicht könne das 125-jähriges Stadtjubiläum von Herne dazu beitragen, das die Stadt ab dem 1. April feiern will. Details nennt der Rathauschef noch nicht. Nur so viel: Wenn Corona es ermögliche, will er das Jubiläum mit einem interreligiösen Gottesdienst starten: „Das hat etwas Verbindendes.“ Und am 18. Juni 2022, einem Samstag, soll es ein großes Jubiläumsfest geben. Dafür habe die Stadt bereits „einen bekannten deutschen Popstar“ gebucht. Den Namen dürfe er aber noch nicht verraten.

„Ich glaube an eine Cranger Kirmes 2022“: Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda.
„Ich glaube an eine Cranger Kirmes 2022“: Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Einer der Höhepunkte bei den Feierlichkeiten zum 125-jährigen Stadtjubiläum soll auch die Cranger Kirmes sein. Sie soll nach den Absagen in den vergangenen beiden Jahren im kommenden Jahr wieder öffnen. „Wir wollen die Cranger Kirmes durchführen“, betont Dudda. Und er stellt klar: „Ich glaube an eine Cranger Kirmes 2022.“ Bis August, so zeigt er sich zuversichtlich, habe man die Omikron-Variante im Griff. Zum Rummel will die Stadt auch Delegationen aus allen Partnerstädten einladen. Das soll im Jubiläumsjahr zeigen, wie international Herne sei. Auch zum Kirmesstart soll es einen Top-Act geben – „und zwar den, der eigentlich schon 2020 kommen sollte“. Auch diesen Namen dürfe er noch nicht verraten.

OB: Stadt hat sich in der Krise als erstaunlich robust erwiesen

So belastend Corona auch sei: „Das Ende scheint absehbar zu sein“, meint der OB. Er zeigt sich optimistisch, dass die pandemische Lage 2022 beendet wird. Positiv zudem: „Unsere Stadt hat sich in der Krise als erstaunlich robust erwiesen.“ Das, was die Stadt während der Pandemie ausgebremst habe, werfe Herne nicht auf Dauer zurück. So seien beispielsweise bislang noch keine Projekte zur Weiterentwicklung der Stadt gescheitert. „Das ist die gute Botschaft“, so Dudda über das abgelaufene Jahr.

Die Kehrseite will er nicht verhehlen: „Vieles, was wir zum jetzigen Zeitpunkt bereits erledigt haben wollten, liegt noch als Berg vor uns.“ Deshalb komme es nicht zu dem zügigen Entwicklungstempo, das sich die Stadtspitze vorgenommen habe.

Das ausführliche Interview lesen Sie an Silvester in der Print-Ausgabe der WAZ sowie online

>> WEITERE INFORMATIONEN: Cranger Weihnachtszauber öffnete, Cranger Kirmes nicht

Viele Menschen verstehen nicht, dass die Cranger Kirmes im Sommer ausgefallen ist, der Cranger Weihnachtszauber aber stattfinden darf – obwohl die Inzidenzen jetzt viel höher sind. Die Entscheidungen zum Cranger Weihnachtszauber habe nicht die Stadt getroffen: „Wir sind anders als bei der Kirmes nicht der Veranstalter“, entgegnet OB Frank Dudda.

Vielmehr seien das Entscheidungen, die durch die Corona-Schutzverordnung des Landes vorgegeben seien. Was die Stadt machen könne, das mache sie. „Also etwa mit dem Veranstalter des Weihnachtszaubers 2G vereinbaren, bevor es das Land beschlossen hat.“ Eine Öffnung des Weihnachtszaubers sei auch vertretbar gewesen, weil noch die Delta-Variante dominiert habe. „Dagegen“, so Dudda, „hilft impfen.“