Herne. Der Herner CDU-Kandidat für die Landtagswahl 2022 heißt Markus Mähler. Er wurde am Samstag nominiert – aber nur von ganz wenigen Mitgliedern.

Die CDU in Herne schickt Markus Mähler für die Landtagswahl im Mai 2022 ins Rennen. Bei einer hybriden Aufstellungsversammlung stimmten am Samstag knapp 80 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den 31-Jährigen.

Wegen der Corona-Pandemie fand die Veranstaltung am Vormittag hybrid statt. Wer wollte, konnte im Kulturzentrum am Willi-Pohlmann-Platz live dabei sein, eine Teilnahme war aber auch per Video möglich. Stimmabgaben waren aus rechtlichen Gründen nur im Kulturzentrum möglich.

Markus Mähler, der im Oktober vom Kreisvorstand als Landtagskandidat vorgeschlagen wurde, blieb am Samstag der einzige Bewerber. In seiner gut 15-minütigen Bewerbungsrede thematisierte er die Bereiche Verkehr, Bildung und Sicherheit. Zum Verkehr: Zwei Dinge seien wichtig. Alle Verkehrsmittel müssten gestärkt werden – Bus, Bahn, Rad „und ja, auch das Auto“. „Zukunftsstarke Verkehrspolitik spielt Bahn, Auto und Rad nicht gegeneinander aus, sondern verbindet sie intelligent miteinander“, so Mähler. Beim Verkehr müssten Innovation und Digitalisierung aber noch stärker genutzt werden, vor allem deshalb, um Bus & Bahn schneller zu machen; eine Fahrt dauere leider noch immer doppelt so lange wie mit dem Auto. Zudem müssten Strecken ausgebaut und reaktiviert, Takte verdichtet werden.

Auch interessant

Herne: Kritik am „rot-grünen Blindflug“

Zur Bildung: Mähler, beruflich Lehrer an der Mont-Cenis-Gesamtschule, forderte eine Modernisierung von Schulgebäuden, modernere Lehrpläne, eine bessere Digitalisierung und mehr Lehrer. In diesem Zusammenhang übte er Kritik am „rot-grünen Blindflug“, sprich: der Schulpolitik der Vorgängerregierung in Düsseldorf. Zum Thema Sicherheit: NRW, lobte er, habe die „Sicherheitswende“ geschafft, sei so sicher, „wie seit 30 Jahren nicht mehr“. Darauf will er aufbauen. Dabei will sich das CDU-Vorstandsmitglied stark machen für einen Sicherheitsapparat aus Polizei und Justiz, der Angsträumen noch entschiedener entgegentritt, Schrott- und Problemimmobilien „ein Problem von gestern werden lässt“ und der selbst respektiert und geschützt wird.

Blumen für den Kandidaten Markus Mähler (2.v.r.) gab’s vom Vorstand: v.l. Christoph Bußmann (Mitgliederbeauftragter), Andrea Oehler (stellvertretende Vorsitzende) und Timon Radicke (Kreisvorsitzender).       
Blumen für den Kandidaten Markus Mähler (2.v.r.) gab’s vom Vorstand: v.l. Christoph Bußmann (Mitgliederbeauftragter), Andrea Oehler (stellvertretende Vorsitzende) und Timon Radicke (Kreisvorsitzender).        © CDU

Dass Mähler, der im September 2020 über die Reserveliste erstmals in den Rat der Stadt einzog und im Schulausschuss Sprecher seiner Fraktion ist, ohne Gegenkandidat nur 80 Prozent der Stimmen erhielt, führt CDU-Kreisvorsitzender Timon Radicke auf die besonderen Umstände der Mitgliederversammlung zurück. Gerade mal 44 der 550 CDU-Mitglieder hätten ihre Stimme abgegeben. Offensichtlich hätten viele in der Pandemie den Weg zum Kulturzentrum gescheut, zum Jahresende, am letzten Samstag vor Weihnachten, etwas anderes vorgehabt oder sie seien nicht gekommen, weil kein „richtiger“ Parteitag stattgefunden hat.

Auch interessant

Zum Hintergrund: Wegen der Pandemie hatte die CDU den Parteitag an diesem Samstag gestrichen. Dabei sollte neben der Nominierung des Landtagskandidaten auch die Wahl des neuen Kreisvorstands mit einem neuen Vorsitzenden stattfinden. Deshalb blieb es bei der Aufstellungsversammlung. Der Kreisparteitag soll nun Anfang kommenden Jahres stattfinden.