Herne. Bußmann oder Radicke? In der Herner CDU ist eine Vorentscheidung im Ringen um den Vorsitz gefallen - durch den Rückzug eines Kontrahenten.
Christoph Bußmann schickt sich an, in der Herner CDU Nachfolger von Parteichef Timon Radicke zu werden. Der seit 2017 amtierende Vorsitzende hat am Donnerstagabend in der Kreisvorstandssitzung erklärt, sich beim Parteitag am 18. Dezember im Kulturzentrum nicht mehr um den Vorsitz bewerben zu wollen.
Auch interessant
Auch die CDU-Arbeitnehmer stehen hinter Bußmann
Vorstandsmitglied Bußmann war zuvor von den CDU-Ortsverbänden Wanne-Mitte und Eickel, dem Stadtbezirksverband Eickel sowie noch am Mittwochabend von den CDU-Arbeitnehmern (CDA) für das Amt des Vorsitzenden vorgeschlagen worden. Radickes Ankündigung gegenüber der WAZ, im Kreisvorstand zunächst „ein Meinungsbild“ über die Wahl des Vorsitzenden erstellen zu lassen, setzte er nicht mehr um, sondern verkündete seinen Rückzug.
Die nicht offen geführte Debatte hat tiefe Gräben in der CDU aufgeworfen. Unterstützer von Radicke (35) führen die Kritik am Vorsitzenden vor allem darauf zurück, dass einige Christdemokraten alte Rechnungen begleichen wollten. Gegner Radickes werfen ihm Fehler und Versäumnisse vor. Genannt werden u.a. die Demontage der früheren Fraktions-Chefin Bettina Szelag, Patzer beim Umzug der Geschäftsstelle und ein Zick-Zack-Kurs bei seinem „Rücktritt vom Rücktritt“ im März 2021.
Die WAZ kommt in Kürze auf die Situation in der CDU zurück.