Bochum/Herne. Weil permanent Marihuana-Geruch ins Treppenhaus zog, rief ein Herner die Polizei. Mit Folgen: Nun stand der Verantwortliche vor Gericht.

Nach dem Fund zweier Softair-Pistolen, eines Messers und knapp 120 Gramm Marihuana in einer Wohnung in Herne-Röhlinghausen hat das Bochumer Landgericht am Montag einen Drogendealer zu drei Jahren Haft verurteilt.

Der 40-Jährige war ins Visier der Ermittler geraten, weil sich ein Nachbar über Drogengeruch beklagt hatte, der ständig aus einer Wohnung ins Treppenhaus gewabert war. Bei der Wohnungsdurchsuchung im November 2020 hatten die Beamten zwei Tüten mit getrocknetem Marihuana sichergestellt. „Das erheblichste Problem“, so Richter Thorsten Fülber in der Urteilsbegründung, war jedoch der zeitgleiche Fund zweier Pistolen und eines Einhandmessers (23,5 Zentimeter) auf der Couch. Dadurch sei letztlich aus Drogenhandel bewaffneter Drogenhandel geworden. Mit der Folge, dass üblicherweise mindestens fünf Jahre Haft und mehr herausgekommen wären.

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Ort des Prozesses: das Justizzentrum in Bochum.
Ort des Prozesses: das Justizzentrum in Bochum. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Dass es hier nicht so schlimm gekommen sei, habe an dem „besonderem Gewicht“ des Geständnisses gelegen. Der Dealer und sein Verteidiger Wolfgang Bruch hatten im Prozess vor der 1. Strafkammer sofort reinen Tisch gemacht und sich umfassend erklärt. Dadurch, so honorierte das Gericht, habe der Angeklagte „Bereitschaft gezeigt, Verantwortung zu übernehmen für das, was er verzapft hat“. Laut Urteil könnte der 40-Jährige schon in Kürze einen Großteil der Strafe in einer geschlossenen Drogenentzugstherapie-Anstalt verbüßen.

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