Herne. Die Gebühren für Müll, Straßenreinigung und Winterdienst steigen in Herne. So viel Geld müssen die Bürgerinnen und Bürger 2022 mehr bezahlen.

Die Hernerinnen und Herner müssen 2022 bei vielen Gebühren tiefer in die Tasche greifen: Entsorgung Herne hebt die Gebühren für Müll, Straßenreinigung und Winterdienst an. Vor einem Jahr stiegen die Kosten bei den Müllgebühren ebenfalls, davor waren sie drei Jahre lang konstant.

Müllgebühren

Entsorgung Herne spricht in einer Mitteilung von einer „moderaten Änderung bei den Abfallgebühren“. Die Leerung der Restmülltonne schlage bei einer wöchentlichen Leerung mit einem Plus von 20 Cent pro Abfuhr zu Buche, bei der 14-tägigen Leerung mit 27 Cent. Die Abfuhr der Biotonne werde um 2,5 Cent pro Leerung erhöht. Prozentual bedeute das eine Erhöhung um rund 3,88 Prozent im Restmüllbereich und für die Biomülltonnen von 2,11 Prozent.

Konkret: Die Jahresgebühren für die Leerung der Restmülltonnen steigen 2022 im Vergleich zu diesem Jahr bei der 80-Liter-Restmülltonne (wöchentliche Leerung) von 253,98 auf 263,84 Euro, bei der 80-Liter- Restmülltonne (14-tägig) von 165,94 auf 172,54 Euro. Die Jahresgebühren für die Leerung der 80-Liter-Biotonne (14-tägig) klettern von 31,56 auf 32,23 Euro.

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Wenn die Mitarbeiter von Entsorgung Herne ausrücken, müssen die Bürgerinnen und Bürger mehr Geld bezahlen.
Wenn die Mitarbeiter von Entsorgung Herne ausrücken, müssen die Bürgerinnen und Bürger mehr Geld bezahlen. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Neu eingeführt wird in 2022 laut Mitteilung eine Gebühr für den Transport von Müllbehältern aus Kellern – wegen eines höheren Zeitaufwands und der besonderen Erschwernis für diese Leistung, heißt es. Grundstückseigentümer mit Kellern sollen noch angeschrieben werden. Sie sollen beantworten, ob sie den Transport weiterhin wünschen oder ob sie die Behälter selbst zur Abfuhr an die Straße stellen wollen. Falls ein Transportservice gewünscht wird, gelten diese Kosten für den Extraservice: Restmülltonne (80 bis 120 Liter), wöchentliche Leerung, 138 Euro pro Jahr, Restmülltonne (80 bis 120 Liter), 14-tägige Leerung, 69 Euro pro Jahr, Biotonne (80 bis 120 Liter), 69 Euro. Die neue Gebühr ersetze bei Grundstücken, für die bereits ein Transportservice für einen Weg über zehn Meter bezahlt werde, die bisherige Transportpauschale. Außerdem steige die Gebühr für den Abfallsack um 0,50 auf 4 Euro, heißt es weiter.

Straßenreinigungsgebühren

Die Straßenreinigungsgebühren werden 2022 im Vergleich zum laufenden Jahr um 8,5 Prozent angehoben, teilt Entsorgung Herne mit. Die Jahresgebühr wird demnach um 0,44 Euro je Meter Grundstücksseite bei einmaliger wöchentlicher Reinigung angehoben – von 5,17 auf 5,61 Euro. Ein Rechenbeispiel: Die Mehrbelastung für einen Grundstückseigentümer mit 20 Frontmetern liege ab Januar 2022 bei 73 Cent im Monat.

Winterdienstgebühren

Die Gebühren für den Winterdienst klettern um 9,3 Prozent. Die Gebühren erhöhen sich gegenüber 2021 also um je 4 Cent pro zu „behandelndem“ Meter, sprich: von 0,43 auf 0,47 Euro. Die Erhöhung betrage bei 20 Frontmetern 0,80 Euro pro Jahr, also 7 Cent im Monat, so das städtische Unternehmen.

Nennt die Erhöhung der Gebühren unumgänglich: der scheidende Chef von Entsorgung Herne Horst Tschöke.
Nennt die Erhöhung der Gebühren unumgänglich: der scheidende Chef von Entsorgung Herne Horst Tschöke. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

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Als Grund für die steigenden Kosten gibt Entsorgung Herne mehrere Gründe an: So stiegen unter anderem die Entsorgungskosten, die gesonderte Sammlung von Wertstoffen über die Wertstofftonne sei kostenmäßig neu einkalkuliert worden, außerdem stiegen die Abschreibungen durch die neuen emissionsfreien Fahrzeuge und auch die Personalkosten. „Die Erhöhung der Gebühren ist unumgänglich, aber moderat“, so Horst Tschöke, Vorstand von Entsorgung Herne, in der Mitteilung des Unternehmens. Die verschiedenen Kostensteigerungen seien nicht ganz aufzufangen.

>> WEITERE INFORMATIONEN: Streustufen sollen überarbeitet werden

Für 2023 soll die Zuordnung der Straßen zu den Streustufen im Winterdienst überarbeitet werden, kündigt Entsorgung Herne an. Der Streustufe 1 sollen weiterhin rund 100 Kilometer Straßen in der ersten Priorität geräumt und gestreut werden, darunter die wichtigsten Hauptstraßen. Erst danach würden weitere wichtige Straßen in einem Umfang von rund 300 Kilometern durch den Winterdienst mit Streufahrzeugen bearbeitet, die den Streustufen 2 beziehungsweise auch 3 zugeordnet werden sollen.

Hinzu kommen sollen weitere Straßen im Stadtgebiet, die dann den Streustufen 4 oder auch 5 zugeordnet werden. Dort erfolge dann kein Winterdienst, entsprechend würden dort auch keine Winterdienstgebühren erhoben. „Damit schaffen wir mehr Transparenz für die Öffentlichkeit und die Gebührenzahler über die Abfolge der Gefahrenbeseitigung im Winterdienst und die damit verbundenen Gebührenunterschiede“, so Horst Tschöke, Chef von Entsorgung Herne.