Herne. Das Dutzend ist voll: Zum zwölften Mal lädt der Herner Künstlerbund zu seiner Jahresausstellung ins Herner Rathaus ein. Zu sehen sind 59 Werke.
Das Dutzend ist voll: Zum zwölften Mal lädt der Herner Künstlerbund (HKB) zu seiner Jahresausstellung ins Herner Rathaus ein. 24 Künstlerinnen und Künstler von den 38 Mitgliedern sind nach der pandemiebedingten Pause im vergangenen Jahr diesmal mit dabei. Sie zeigen 59 Werke, vorwiegend aus dem Bereich der Malerei und Grafik.
Von Landschaften bis zu Science-Fiction
„Wir bedauern es ein wenig, keine Objekte und kleinere Installationen zeigen zu können“, stellt der im September gewählte neue Vorsitzende Hans-Jürgen Jaworski fest. Dennoch kann sich die künstlerische Vielfalt sehen lassen. In der unteren Etage hängen Bilder, die sich meist um das Thema Landschaft drehen. Von lichtdurchfluteten impressionistischen Wäldern bis zu ausdrucksstarken farbigen Kompositionen. Vom „Regen am Rhein bei Düsseldorf“ bis zu „Stadt und Garten“.
Den Kontrast dazu liefert Helmut Kottkamp mit seinen beiden Bildern, in die er Anregungen von Science-Fiction Filmen mit einfließen hat lassen. Da hängt Mr. Spock vom Raumschiff Enterprise neben den Figuren aus den Star-Wars-Filmen. Gemalt hat er das in den kontrastreichen Farben der Pop-Art.
Ausstellung erstreckt sich über zwei Etagen
In der zweiten Etage erwarten die Besucher dann einige Überraschungen. „Es ist nicht immer so, dass man den Bildern sofort ansieht, wer sie gemacht hat“, beschreibt das Hans-Jürgen Jaworski. Christa Jakubat und Monika Wohling zeigen reliefhafte Collagen. Die eine mit dünnen Holzplatten, die an Elemente von Landschaften erinnern, in die kleine Fotos und Malerei montiert sind. Die andere mit einer mehrteiligen Arbeit. Gerissenen schwarzen Pappen springen in mehreren Ebenen auf. Sie scheinen rote Buchstaben zu verdecken, die zu Spekulationen anregen.
Eine kleine Reihe widmet sich Gesichtern in ganz unterschiedlichen künstlerischen Medien. Günter Mottyll hat eine Serie mit ausdrucksstarken Porträts fotografiert. Petra Engel zeigt den Druck eines Selbstbildnisses. Udo Petrick nennt seine Bleistiftzeichnung mit einem abstrakten Kopf „Fratze“.
Auch an anderer Stelle begegnen sich unterschiedliche Medien. Günter Motlyll und Heidrun Mottyll haben sich dem gleichen Thema gewidmet. Ihre Arbeiten zeigen den Abriss und Umbau am Europaplatz. Der eine hält die Bauarbeiten in einem sich zu den Rändern hin verschwommenen Foto fest. Während die andere die Szenerie in einen Rausch aus Farben auflöst. In viele der Bilder fließen die Erfahrungen der vergangenen beiden Jahre mit ein, obwohl die Corona-Pandemie eher selten thematisiert wird. Bei einigen der Künstlerinnen und Künstlern kann man auch neue künstlerische Entwicklungen sehen oder das Ausprobieren einer anderen künstlerischen Technik als der gewohnten. Da kann der Betrachter die Bilder nicht immer sofort auf den ersten Blick zuordnen. Gerade das macht auch immer wieder den Reiz der Jahresausstellungen des Herner Künstlerbundes aus: Sie ist voll mit Überraschung, die zum Entdecken einladen.
>>> „STILLE ERÖFFNUNG“
■ Die Jahresausstellung wird am Donnerstag, 25. November, mit einer „stillen“ Eröffnung von 18 bis 20 Uhr vorgestellt. Die Bilder der Künstlerinnen und Künstler sind bis zum 31. Januar zu sehen.
■ In diesem Jahr bietet der HKB Führungen durch die Ausstellung in kleinen Gruppen an. Jeweils eine andere Künstlerin oder ein anderer Künstler lädt dazu ein. Die Termine finden sich auf der Homepage: www.hernerkuenstlerbund.de