Bochum/Herne. Nach einem brisanten Polizeifund in einer Wohnung in Herne-Süd drohen einem mutmaßlichen Dealer-Paar empfindliche Haftstrafen. Prozess gestartet.

Ein mutmaßliches Drogendealer-Paar aus Herne muss sich seit Mittwoch vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Die Anklage lautet auf bewaffneten Drogenhandel – übliche Mindeststrafe: fünf Jahre Haft. Auslöser für die Festnahme war eine Art Zufallstreffer.

Es war der 8. April, als zwei Polizeibeamte gegen 16 Uhr die damalige Wohnung des 40-jährigen Herners an der Bergstraße wegen eines angeblichen Streits aufgesucht hatten. Nachdem die Beamten dabei in der Wohnung neben Drogen auch mehrere Waffen, unter anderem auf dem Wohnzimmertisch ein griffbereites Klappmesser, ein Teppichmesser sowie ein Teleskopschlagstock und in einem Schrank eine geladene Schreckschusspistole samt Munition sichergestellt hatten, waren die Angeklagten unverzüglich festgenommen worden.

Im Pkw des Angeklagten war laut Anklage zudem ein weiteres Messer entdeckt worden, außerdem LSD, Haschisch und Ecstasy-Tabletten. Darüber hinaus hatte die 33-jährige Frau laut Anklage knapp 3500 Euro Bargeld (Dealgeld) bei sich.

Laut Staatsanwaltschaft soll die 33-jährige Frau bereits ab dem Sommer 2020 mehrere Drogendeals abgewickelt haben. Ein ursprünglich angedachter Weiterverkauf von 150 Ecstasy-Tabletten und 60 Gramm Amphetaminen soll geplatzt sein, weil die Drogen der Angeklagten angeblich gestohlen worden sind. Für den Prozess vor der 1. Strafkammer sind noch vier Verhandlungstage bis zum 15. Dezember anberaumt.