Herne. Nach der Schließung des Impfzentrums eröffnen nun drei stationäre Impfstationen in Herne. OB Dudda: „Wir dürfen keinen Tag länger mehr warten.“

Das Impfzentrum in Herne wurde erst vor wenigen Wochen geschlossen. Doch nun zeigt sich: Das war scheinbar eine voreilige Entscheidung. Denn der Bedarf nach Impfungen ist da – mittlerweile auch nach Booster-Impfungen. Dass das Impfzentrum so früh geschlossen wurde, sei ein Fehler gewesen, sagt Oberbürgermeister Frank Dudda. Denn: „Es geht wieder los.“ Gemeint ist damit die nächste Corona-Welle – auch in Herne steigt die Sieben-Tage-Inzidenz von Tag zu Tag. Mittlerweile liegt sie schon wieder bei über 120. „Wir dürfen keinen Tag länger mehr warten“, so Dudda.

Genau aus diesem Grund werden nun in Herne an drei Stellen stationäre Corona-Impfstationen errichtet. Eine in Herne in der 1. Etage des City-Centers, eine in der Wanner Innenstadt an der Hauptstraße 221 im ehemaligen Gebäude der Deutschen Bank und eine auf dem Cranger Weihnachtszauber auf dem Kirmesplatz. Es sei wichtig, dass jetzt möglichst viele Hernerinnen und Herner zügig geimpft würden, „denn die Infektionskurve steigt stark an“, so Dudda.

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Zudem stellt der OB ganz klare Forderungen an die Landesregierung: „Wir brauchen 3G am Arbeitsplatz und 2G im Freizeitbereich“, so Dudda. Zudem müsse es Raum für Boosterimpfungen geben und die Maskenpflicht in den Schulen müsse wieder eingeführt werden. „Da braucht man jetzt auch nicht erst noch auf eine Bund-Länder-Konferenz nächste Woche warten. Wir brauchen noch in dieser Woche eine neue Coronaschutzverordnung für NRW“, betont Dudda.

Dass die Schließung des Impfzentrums nicht zielführend gewesen sei, sagt auch Martin Krause, DRK-Chef in Herne. Doch seit der Schließung habe das Team des DRK nicht geschlafen, schließlich habe es bereits viele mobile Impfaktionen im Herner Stadtgebiet gegeben. Nun kämen die stationären Angebote hinzu. Allerdings gebe es neben den Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, immer noch diejenigen, die sich nicht impfen lassen können. „Wir hoffen, dass wir die Fünf- bis Elfjährigen auch bald impfen können und die Impfstoffe für die Altersklasse zugelassen werden.“ In einigen Gebieten in Deutschland gebe es bei den Kindern in dem Alter bereits eine Inzidenz von 1300.

Krause betont zudem die Bedeutung der Booster-Impfung. Jeder, der sechs Monate nach seiner zweiten Impfung die Möglichkeit für eine Auffrischungsimpfung bekomme, solle diese auch wahrnehmen, so Krause. Dafür und auch für die Impf-Skeptiker seien die neuen stationären, niederschwelligen Angebote wichtig.

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Im City-Center habe es am vergangenen Wochenende bereits einen Testdurchlauf an der stationären Stelle gegeben. „200 Menschen haben sich an dem Tag hier impfen lassen“, sagt Jennifer Metzlaff, Leiterin der Koordinierenden Covid-Impfeinheit (KoCi). „Damit sind wir sehr zufrieden.“ Der Vorteil der stationären Angebote sei, dass sie wetterunabhängig seien. „So müssen gerade die Älteren, die auf ihre Boosterimpfung warten, nicht im Regen und in der Kälte stehen“, so Metzlaff. Die Erfahrung habe gezeigt, dass mindestens 20 – manchmal auch bis zu 50 – Personen in der Warteschlange stünden.

Geimpft werde auf der großen Freifläche in der ersten Etage. In einem Einbahnstraßen-System könnten sich die Impflinge erst ihre Unterlagen abholen, geimpft werden und dann zur Beobachtung warten. In einem Raum neben der großen Fläche werde das Material gelagert und der Impfstoff aufgezogen. Zunächst sei geplant, an einzelnen Tagen in den neuen Stationen zu impfen. Die Öffnungszeiten könnten aber nach Bedarf erweitert werden.

Der erste Impftermin in Herne ist laut Metzlaff am Dienstag, 16. November, von 12 bis 18 Uhr. Weitere Termine werde die Stadt frühzeitig veröffentlichen. Zudem seien die Termine auf der Homepage des DRK und in den Schaufenstern der jeweiligen Station zu finden. Wie auch bei den mobilen Impfstationen werde kein Termin und keine Anmeldung benötigt. Vor Ort seien mindestens fünf Mitarbeiter des DRK im Einsatz.

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Weiterhin ist es möglich, ein Impfteam des DRK zu sich nach Hause einzuladen – mittlerweile auch für eine Booster-Party. „Bei mindestens 20 Personen kommen wir zu den Hernern nach Hause und impfen dort vor Ort“, sagt Metzlaff.

Interessierte können sich dafür beim DRK melden unter impfzentrum@drk-herne.de.