Herne. Der Herner Marc Oberwein hat seine Ausbildung zum Straßenbauer als Kammerbester abgeschlossen. Die WAZ hat mit ihm gesprochen.

Und der Gewinner heißt: Marc Oberwein. Der Herner gehört in seinem Jahrgang zu den besten Auszubildenden im Bereich der Handwerkskammer Dortmund. Die WAZ hat ihn gesprochen.

Erst vor wenigen Tagen hatte Kreishandwerksmeister Hans-Joachim Drath über das mangelhafte Image des Handwerks bei den jungen Menschen geklagt. Das Interesse verlagere sich zunehmend Richtung Abitur mit anschließendem Studium. In dieser Hinsicht ist Marc Oberwein - zunächst - einen ungewöhnlichen Weg gegangen. Nachdem er sein Abitur am Otto-Hahn-Gymnasium in der Tasche hatte, begann er bei der Stadt eine Ausbildung zum Straßenbauer. Er habe früh die Idee gehabt, in diese Richtung zu gehen. „Man sieht das Ergebnis seiner Arbeit“, begründet er seine Entscheidung für diese Ausbildung. Ein Praktikum habe ihn in seinem Plan bestärkt.

Ausbilder Timo Paul (l.) wusste früh, dass Marc Oberwein ein „Selbstläufer“ in der Ausbildung sein würde.
Ausbilder Timo Paul (l.) wusste früh, dass Marc Oberwein ein „Selbstläufer“ in der Ausbildung sein würde. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Die dreijährige Ausbildung absolvierte der 22-Jährige mit Bravour - was der Titel des Kammerbesten offenbart. Bei Wind und Wetter Wege pflastern oder Straßen asphaltieren? Für Oberwein kein Problem. Für seinen Ausbilder Timo Paul war diese Entwicklung früh absehbar, das habe sich schon beim Vorstellungsgespräch angebahnt. „Ob Sozialverhalten oder seine schnelle Auffassungsgabe. Es war relativ schnell klar, dass das ein Selbstläufer wird“, erzählt er. Oberwein sei bei allen Baukolonnen angesehen gewesen.

Nun beginnt Oberwein ein Bauingenieur-Studium

Das wären eigentlich beste Voraussetzungen, um weiter bei der Stadt zu arbeiten, doch Marc Oberwein strebt dann doch an die Universität. Er beginnt ein Bauingenieur-Studium. Auch wenn er die Ausbildung absolviert habe: Ziel sei das Studium gewesen. „Ich wollte erstmal was Handwerkliches machen. Quasi erst die Praxis und dann die Theorie.“

„Es ist natürlich schade für uns, dass er geht“, sagt Timo Paul. Gerade vor dem Hintergrund, dass die Stadt zwar Bewerbungen erhalte, die Qualität dieser Bewerbungen allerdings seit Jahren sinke. Erschwerend hinzu komme, dass sich die Städte untereinander Auszubildende und Mitarbeiter streitig machen würden. Aber vielleicht kommt Marc Oberwein nach seinem Bachelorstudium ja zurück zur Stadt. Sie sei ein guter Arbeitgeber.