Herne. Ein Politiker kehrt zurück nach Herne, einer heuert bei einer anderen Partei an und einer beschenkt sich selbst – unser „Politgeflüster“.
Was gibt’s Neues in der Politik in Herne? Drei Politiker satteln um – hier unsere Politkolumne „Politgeflüster“.
Wieder im Lande
Kommt Timon Radicke, Hernes CDU-Partei- und Fraktionschef, wirklich zurück? Darauf sollen innerhalb seiner Partei schon Wetten abgeschlossen worden sein. Radicke war für die Bundestagswahl 2021 seit Februar in der Berliner CDU-Zentrale Leiter des Lagezentrums. Dort wird entschieden, was die CDU über die verschiedenen Nachrichtenkanäle veröffentlicht, außerdem werden dort Trends in den sozialen Medien erkannt, analysiert und gesetzt. Für diesen Job ließ sich Radicke Anfang des Jahres als Lehrer am Mulvany-Berufskolleg freistellen und kündigte an, Ende September zurückzukehren. Und siehe da: Er ist wirklich wieder da! Ab Montagmorgen, sagt er, stehe er wieder vor seiner Klasse. Man darf vermuten, dass er damit gut leben kann. So aufregend, spannend und lehrreich seine Arbeit im Konrad-Adenauer-Haus auch gewesen sein mag: Nach der Wahlschlappe der Union und der Krise, in die sie nun offenen Auges hineingeschlittert ist, dürfte es für Radicke jetzt bedeutend einfacher sein, Unterricht vorzubereiten als Nachrichten und Trends zu entwerfen, wie die Union wieder mehrheitsfähig wird.
Wieder in einer Partei
Die SPD hat in der Bezirksvertretung Wanne nun die absolute Mehrheit, wenn man die Stimme von Bezirksbürgermeister Uwe Purwin mitzählt. Möglich gemacht hat das Thorsten Röll, der jetzt in die SPD eingetreten ist. Flugs nach der Kommunalwahl war der Bezirksverordnete der Linken aus der Partei ausgetreten. Er sehe „die geleistete Arbeit in der Fraktion und im Vorstand nicht als Arbeit für die Bevölkerung“, begründete Röll damals seinen Schritt. Neu in der Bezirksvertretung Wanne ist auch Ramona Cieslik (SPD). Sie hat Horst „Graf Hotte“ Schröder beerbt, der wegen des Neins der SPD zum Erhalt des Hallenbads Eickel das Handtuch geschmissen hat. Dass die Linken versucht haben sollen, Schröder dazu zu bewegen, seinen Sitz zu behalten und bei den Linken anzuheuern, damit sie weiter einen Platz in dem Gremium haben, ist aber nur ein Gerücht.
Wieder Geburtstag
Nanu? Hat Bayern München einen neuen Spieler? Auf Instagram kursieren Fotos eines Mannes, der das Trikot mit der Nummer 12 erhalten hat. Die Pressestelle des Vereins dementiert. Heraus kam: Es handelt sich um Bernd Blech, Ratsherr der Unabhängigen Bürger in Herne, der im Bayern-Trikot steckt und das Bild selbst in die Welt gesetzt hat. Des Rätsels Lösung: Blech wird kommende Woche 60 und hat sich das Trikot selbst zum Geburtstag geschenkt. Bayern-Fan sei er schon seit Ewigkeiten, bekennt er. Grund sei Gerd Müller, den er bewundert habe. „Hätte der bei Frankfurt gespielt, wäre ich Frankfurt-Fan geworden“, sagt Blech. Die Politgeflüster-Redaktion sagt: allemal besser als Bayern-Fan. Dennoch: Herzlichen Glückwunsch!