Herne. Die SPD gewinnt in Herne das Direktmandat. Unser Newsblog mit den Ergebnissen und Reaktionen vom Wahlabend zum Nachlesen.

Wie haben die Menschen in Herne abgestimmt? Wie reagieren die Kandidatinnen und Kandidaten, wie die Parteien? In diesem Newsblog berichtete die WAZ-Redaktion live über die Abstimmung zur Bundestagswahl in Herne. Lesen Sie hier die Reaktionen und Ereignisse des Wahltages nach.

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Die Bundestagswahl 2021 in Herne – so lief der Wahlabend

22:31 Uhr: Es war ein langer Wahlabend. Die Ergebnisse sind fast ausgezählt. Wir verabschieden uns an dieser Stelle. Morgen früh geht es weiter mit Wahlanalysen.

21:36 Uhr: Im Wahlkreis Herne - Bochum II sind inzwischen 159 von 176 Stimmbezirke ausgezählt. Die SPD liegt klar vorne: Sie kommt auch 43,3 Prozent der Erststimmen und 38,0 Prozent der Zweitstimmen. Zweitstärkste Partei ist die CDU mit 19,4 Prozent der Erst- und 18,8 Prozent der Zweitstimmen. Die weiteren Ergebnisse der Erststimmen: Die Grünen kommen auf 11,6 Prozent, die AfD auf 10,4 Prozent, die FDP auf 6,8 Prozent und die Linke auf 4 Prozent. Die Zweitstimmen: Grüne 12,4 Prozent, AfD 10,4 Prozent, FDP 8,4 und Linke 4,2 Prozent.

21:03 Uhr: Nach der bisherigen Auszählung von 96 von 109 Stimmbezirken in Herne haben die Grünen bei den Erststimmen 10,39 Prozent erreicht und sich somit mehr als verdoppelt (2017: 5,6 Prozent), bei den Zweitstimmen kommt sie auf 10,92 Prozent (2017: 5,9 Prozent). Die Linken halbieren hingegen das Ergebnis: Kommen sie 2017 noch auf 8,0 Prozent der Erststimmen, sind es 2021 nur noch 3,61 Prozent und bei den Zweitstimmen 3,95 Prozent (8,6 Prozent in 2017).

20:53 Uhr: Die Linke muss am Abend noch zittern, ob im Bund die Fünf-Prozent-Hürde geschafft wird, in Herne fällt das Ergebnis, so die bisher ausgewählten Stimmbezirke, wohl ähnlich schwach aus. „Sehr niedergeschlagen“ zeigt sich der Sprecher der Herner Linken, Patrick Gawliczek, deshalb gegenüber der WAZ. „Ich finde es sehr traurig für Herne, da es eine Stadt ist, wo es viel Armut gibt und wir, wie ich finde, besonders stark gebraut würden.““

20:32 Uhr: Die Herner Grünen freuen sich über das wohl beste Ergebnis, das sie jemals eingefahren haben. Nach der Auszählung von 134 von 176 Stimmbezirken kommen sie auf 11,21 Prozent bei den Erststimmen und 12,01 Prozent bei den Zweitstimmen. „Das ist ein super persönlicher Erfolg für Jacob Liedtke“, sagt der Kreisvorsitzende Stefan Kuczera. Liedtke selbst freut sich ebenfalls über die Verdopplung des Wahlergebnis im Vergleich zur Bundestagswahl vor vier Jahren und ist sich sicher: „Bei der Regierungsbildung führt kein Weg an uns vorbei.“

19:45 Uhr: Inzwischen sind 57 von 109 Stimmbezirken in Herne ausgezählt. Das Ergebnis bei den Erststimmen: CDU: 19,36 Prozent, SPD: 44,11 Prozent, FDP: 6,77 Prozent, AfD: 12,34 Prozent, Grüne: 9,77 Prozent, Linke: 3,55 Prozent, Partei: 1,81 Prozent, Sonstige: 2,30 Prozent. Bei den Zweitstimmen sieht es wie folgt aus: CDU: 18,70 Prozent, SPD: 38,20 Prozent, FDP: 8,34 Prozent, AfD: 12,34 Prozent, Grüne: 10,03 Prozent, Linke: 3,82 Prozent, Sonstige: 8,57 Prozent.

19:11 Uhr: Inzwischen sind 12 von 109 Stimmbezirken in Herne ausgezählt. Das Ergebnis bei den Erststimmen: CDU: 20,65 Prozent, SPD: 44,73 Prozent, FDP: 6,40 Prozent, AfD: 12,63 Prozent, Grüne: 8,79 Prozent, Linke: 3,18 Prozent, Partei: 1,60 Prozent, Sonstige: 2,03 Prozent. Bei den Zweitstimmen sieht es wie folgt aus: CDU: 20,12 Prozent, SPD: 38,64 Prozent, FDP: 7,95 Prozent, AfD: 12,53 Prozent, Grüne: 9,47 Prozent, Linke: 3,33 Prozent, Sonstige: 7,96 Prozent.

19:07 Uhr: CDU-Kandidat Christoph Bußmann zu der ersten Hochrechnung: „Wir können mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein. Aber wir kommen wieder, wir werden besser wiederkommen und wir können stolz auf unsere CDU sein. Ich gehe davon aus, dass wir in einer Jamaika-Koalition die nächste Regierung führen werden.“

18:50 Uhr: Die erste Hochrechnung bundesweit wird bei der CDU in Herne erneut schweigend zur Kenntnis genommen, sichtliches Aufatmen gibt es angesichts der Prognose, dass Rot-Rot-Grün voraussichtlich nicht möglich sein wird.

18:47 Uhr: Das vorläufige Endergebnis für das erste Wahllokal in Herne steht fest. Im Pestalozzi-Gymnasium (Stimmbezirk-Nr. 3143) entfielen 49,07 Prozent der Erststimmen auf die SPD. 17,53 Prozent auf die CDU, 7,22 Prozent auf die FDP, 10,72 auf die AfD, 7,42 wählten die Grünen, 3,71 Prozent entfielen auf die Linke. Die Wahlbeteiligung liegt bei 54,71 Prozent.

18:43 Uhr: Bei den Stimmabgaben in den Wahllokalen gab es am Sonntag keine Probleme, meldet die Stadt. Zwei Wähler hätten im Wahllokal Sparkasse auf der Edmund-Weber-Straße in Röhlinghausen darauf bestanden, ohne Maske zu wählen. Das sei kein Problem gewesen, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken: Es habe sich niemand im Wahlraum aufgehalten, deshalb sei das schnell ermöglicht worden.

Landtagsabgeordneter Alexander Vogt und Bundestagskandidatin Michelle Müntefering von der Herner SPD bei ihrer Wahlparty in der Eventarena Gysenberg.
Landtagsabgeordneter Alexander Vogt und Bundestagskandidatin Michelle Müntefering von der Herner SPD bei ihrer Wahlparty in der Eventarena Gysenberg. © Foto Funke Services | Klaus Pollkläsener

18.31 Uhr: SPD-Landtagsabgeordneter Alexander Vogt: „Das Ergebnis wird uns Schwung für die Landtagswahl verleihen.“ Christoph Bußmann, CDU-Bundestagskandidat für Herne, zu den Prognosen und der Frage, ob Armin Laschet der falsche Kanzlerkandidat war: „Wir haben nicht den falschen Kandidaten aufgestellt, aber wir haben zeitweise die falschen inhaltlichen Schwerpunkte gesetzt. Für die Leute hier in der Herner und Wanner Innenstadt spielt Klimaschutz eine geringere Rolle als Sicherheit oder die Frage: Was passiert mit meinem Arbeitsplatz?“

18.17 Uhr: Im Gegensatz zu 2017 gibt es bei der SPD in Herne nach den ersten Prognosen, bei denen die SPD bundesweit mit 25 Prozent gleichauf mit der CDU liegt, keine langen Gesichter, die Leute plaudern locker miteinander.

18.02 Uhr: Die ersten Prognose des CDU-Ergebnisses bei der Bundestagswahl wird bei der Wahlparty der Herner CDU mit Schweigen aufgenommen. Geklatscht wird für die schwache Prognose der Linken. Bei der Herner SPD gibt es ein leichtes Klatschen bei den CDU-Zahlen, ein Raunen bei den SPD-Zahlen, ansonsten interessierte Stille.

16.43 Uhr: Das Team Wahlen der Stadt Herne hat um 16 Uhr die dritte Abfrage zur bisherigen Wahlbeteiligung an der Bundestagswahl vorgenommen. Bis dahin hatten inklusive Briefwahl 68,49 Prozent der Stimmberechtigten votiert. Bis 18 Uhr ist die Stimmabgabe noch möglich.

Die Wahlbeteiligung liegt in Herne bei 68,50 Prozent (Stand 16 Uhr). Eingerechnet sind die Briefwählerinnen und Briefwähler.
Die Wahlbeteiligung liegt in Herne bei 68,50 Prozent (Stand 16 Uhr). Eingerechnet sind die Briefwählerinnen und Briefwähler. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

13.35 Uhr: „Halbzeit“ bei der Bundestagswahl: Das Team Wahlen der Stadt Herne hat um 13 Uhr eine weitere Abfrage zur bisherigen Wahlbeteiligung an der Bundestagswahlwahl vorgenommen. In den ersten fünf Stunden – der Hälfte der Öffnungszeit der Wahllokale – haben bislang inklusive Briefwahl 53,4 Prozent der Stimmberechtigten abgestimmt, teilt die Stadt mit. Auch weiterhin gebe es keine Besonderheiten aus den Wahllokalen zu vermelden.

12.47 Uhr: Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD) hat gegen Mittag mit seiner Frau in seinem Wahllokal Horstschule in Holsterhausen seine Stimme abgegeben. Besonderheit für ihn: Parallel zur Wahl gebe es einen Familiengeburtstag, sagt er zur WAZ.

10.36 Uhr: Das Team Wahlen der Stadt Herne hat um 10 Uhr eine Abfrage zur bisherigen Wahlbeteiligung an der Bundestagswahl in Herne vorgenommen. Danach hatten laut Stadt in den ersten beiden Wahlstunden inklusive Briefwahl 34,98 Prozent der Stimmberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Besondere Vorkommnisse habe es in den Wahlräumen bislang nicht gegeben.

10.26 Uhr: Für die Wahl hat die Stadt Herne ein Hygienekonzept erarbeitet, um eine sichere Stimmabgabe zu ermöglichen, meldet das Rathaus. Konkret: In den Wahlräumen und in den Gängen, die in Gebäuden zu den Wahlräumen führen, bestehe eine Maskenpflicht.

9.20 Uhr: Das Wahllokal Europaschule an der Königstraße in Eickel öffnete etwa eine halbe Stunde verspätet, meldet die Stadt. Die Wählenden hätten allerdings dennoch pünktlich ab 8 Uhr ihre Stimme abgeben können, da vor Ort ein mobiler Wahlraum eingerichtet worden sei.

8.45 Uhr: Seit einer Dreiviertelstunde sind die Wahllokale geöffnet. Viele Menschen haben ihre Kreuz aber schon in den vergangenen Wochen gemacht: Zuletzt waren bei der Stadt 31.438 Briefwahlanträge eingegangen, das sind knapp 30 Prozent. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl 2017 sind etwa 20.000 Anträge eingegangen.