Herne. Die Stadt Herne unterstützt das Projekt „Assistenzhunde Willkommen“. Eine Betroffene berichtet, wie wichtig ihr Blindenführhund für sie ist.
Ein Assistenzhund ist mehr als ein Haustier. Durch ihn kann sein Halter oder seine Halterin am täglichen Leben teilnehmen. Das weiß auch Miriana Palermo, die seit ihrem 21. Lebenjahr blind ist. Ihr Hund Fenja führt sie schon seit 2015 durchs Leben. „Durch sie habe ich neue Augen bekommen“, sagt die 32-jährige städtische Mitarbeiterin. Der Hund sei für sie nicht mehr wegdenkbar und etwas ganz anderes als ein Blindenstock. Die Mobilität sei deutlich größer geworden, da Fenja ihr beispielsweise auch Baustellen anzeige.
Gerade deswegen sei es so wichtig, dass die Akzeptanz den Assistenzhunden gegenüber steige, betont sie. Deshalb wurde am Dienstag, 21. September, an die Tür des Herner Rathauses ein Aufkleber mit dem Spruch „Assistenzhunde Willkommen – hier und überall“ geklebt. An allen öffentlichen Gebäuden in Herne mit Kundenverkehr soll der Aufkleber künftig hängen, sagt Sozialdezernent Johannes Chudziak. Damit unterstützt die Stadt eine bundesweite 30-monatige Kampagne, die vom Verein Pfotenpiloten organisiert wird. Assistenzhunde – die übrigens einen eigenen Ausweis haben – seien schon lange im Rathaus willkommen, durch den Aufkleber soll das nun dokumentiert werden.
Assistenzhund: Stadt Herne will Vorbild sein
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Die Stadt will ein Vorbild sein für andere Herner Akteure, wie beispielsweise die Kaufmannschaft oder auch Ärzte oder Apotheker. „Wir würden uns wünschen, dass bald an vielen Stellen in der Stadt ein solcher Aufkleber hängt und damit signalisiert wird, dass Herne eine inklusive Stadt ist“, sagt Inklusionsbeauftragte Kerstin Fischer-Friedhoff. Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen soll dadurch verbessert werden.
Häufig machten Menschen mit Behinderungen negative Erfahrungen in der Öffentlichkeit, sagt sie. Auch Palermo kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. So sei es bereits vorgekommen, dass sie des Hauses verwiesen worden sei, weil Hunde in einigen Läden nicht erlaubt seien. „Dabei war immer sichtbar, dass Fenja ein Assistenzhund ist. Außerdem war sie immer angemeldet.“ Zudem sei vielen Menschen noch nicht bewusst, dass es neben Blindenführhunden auch andere Formen der Assistenzhunde gebe, sagt Palermo. So unterstützten einige Hunde auch Menschen mit Diabetes oder Autismus.
Infoveranstaltungen sollen auf Aktion aufmerksam machen
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An fünf Informationsveranstaltungen wollen Palermo und ihr Team auf die Aktion aufmerksam machen und so Nachahmer finden. Am 15. Oktober wird es einen Stand am Buschmannshof in Wanne-Eickel geben, am 22. Oktober in der Herner Innenstadt vor dem City Center, am 5. November in Sodingen auf dem Platz der Mont-Cenis-Akademie, am 12. November auf dem Eickeler Markt und am 10. Dezember in Röhlinghausen. Die Genehmigungen für die Infoveranstaltungen würden zurzeit eingeholt.
>>>Besonderer Umgang mit Assistenzhunden
Beim Umgang mit Assistenzhunden ist einiges zu beachten, sagt Palermo. So dürfen die Hunde im Dienst nicht angesprochen oder abgelenkt werden. Auch anfassen, locken oder füttern ist verboten.
Zudem sollte Abstand gehalten und der eigene Hund ferngehalten werden.
Sobald der Hund das Führgeschirr nicht mehr trägt, kann er wieder angefasst werden.