Herne. . Viele Spender haben dem im Rollstuhl sitzenden Daimon (6) aus Herne eine Assistenzhündin ermöglicht. So geht es dem Jungen und der Hündin jetzt.
Die kuschlig-weiße Amy war die erste, die aus dem Knäuel Welpen zu Daimon hechtete. Schnell stand fest: Die wird es! Spender bringen Anfang des Jahres die 4000 Euro zusammen, die die italienische Wasserhündin und der erste Teil ihrer Ausbildung zum Assistenzhund kosten wird. Daimons lang gehegter Hunde-Wunsch geht in Erfüllung!
Zur Erinnerung: Der heute sechsjährige Junge aus Holthausen kam mit einem offenen Rücken und zu viel Hirnwasser auf die Welt. Weitere Diagnosen: Epilepsie, Skoliose, Hüftluxation und eine Entwicklungsverzögerung. Von Geburt an ist er auf den Rollstuhl angewiesen. Außerdem haben Ärzte der Mutter prophezeit, dass Daimons Rücken in ein paar Jahren komplett versteift werden müsse. „Es heißt, dass man mir nicht sagen kann, inwieweit er sich dann überhaupt noch bewegen kann“, erinnert sich Katja Hennes.
Fest ins Herz geschlossen
Da sei ihr die Idee gekommen, einen Assistenzhund für Daimon anzuschaffen. Das sei aber nur mit der Hilfe von vielen Spendern möglich gewesen. Kult-Wanne-Eickeler Hotte Schröder etwa widmete mehrere Auftritte diesem Zweck.
Der Herner Regionalverband des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) hatte sich bereit erklärt, bis zu 4000 Euro für die Ausbildung eines Assistenzhundes zu spenden. Auch die restlichen 1500 Euro hat Musiker Hotte Schröder jetzt der Familie übergeben. Die sollen – wie berichtet – für die Ausbildungskosten von Amy genutzt werden.
„Es ist erstaunlich, was Amy bereits kann“
Ein halbes Jahr nach der Entscheidung für Amy hat der Sechsjährige seine Hündin fest ins Herz geschlossen. „Er ist ein anderes Kind, wenn Tiere in seiner Nähe sind. Er ist dann viel offener und zugänglicher“, sagte seine Mutter Katja Hennes schon vor der Spendenflut. Für ihren Sohn sei es schwer, sich mit Kindern anzufreunden. Ein Tier gebe ihm einfach ein gutes Gefühl.
Kommandos für Amy sind auf Englisch
Amy hört bereits auf verschiedene Kommandos – auf Englisch. Das hatte sich Daimon gewünscht, der gerne die Sprache lernen möchte.
So könne nur Daimon seine Hündin Amy zu sich rufen, auf andere Kinder höre Amy also nicht, sagt Daimons Mutter Katja Hennes. „Das ist dann ein schönes Erfolgserlebnis!“
Auch auf erste Kommandos hört die Hündin schon gut. Mittlerweile dürfen beide auch miteinander spielen. So könne Amy etwa Daimon schon auf Signal mit der Nase anstupsen, berichtetet Tiertrainerin Regina Thorlümke. Später soll Amy dann Türen oder Schubladen öffnen und Knöpfe drücken können. „Es ist erstaunlich, was Amy bereits kann“, sagt ihre Ausbilderin. „Daimon und Amy sind auf einem guten Weg. Beide haben schon große Fortschritte gemacht“, sagt Musiker Schröder.
Und auch für Mutter Katja Hennes ist Amy eine Entlastung. Wenn Daimon und Amy spielen, stehe sie nicht im Fokus ihre Sohnes, sagt die Tiertrainerin. Ihr Fazit: „Unterstützung für so ein großartiges Projekt hat viel mehr positive Aspekte, als man sich bewusst macht!“