Herne. Herner SPD-Politiker fordern von der Landesregierung eine realitätsnahere Finanzierung der Kitas. Nur so könnten mehr Plätze geschaffen werden.

Mit einer Versorgungsquote von etwa 35 Prozent im U3-Bereich liegt die Stadt Herne deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Herner SPD-Politiker fordern deshalb vom Land eine „realitätsnähere Finanzierung, um den Ausbau der Kita-Plätze in den Kommunen umsetzen zu können“. Ulrich Klonki, Vorsitzender des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie, ergänzt: „In Herne ist der Bau von rund zehn Kitas geplant, doch es hakt am Baugrund und den steigenden Baukosten.“ Die Kommunen bräuchten dringend mehr finanzielle Unterstützung vom Land.

Die jährlichen Zuwendungen, die das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) für die Kitas pro Kind vorsieht, seien in den letzten Jahren um rund drei Prozent jährlich gestiegen, zum kommenden Kita-Jahr stiegen sie jedoch nur um 0,83 Prozent, heißt es in einer Pressemitteilung der SPD. Die Lage bei den Mietzuschüssen sei noch dramatischer. „Wenn die Baukosten über die Mieten nicht wieder reinzuholen sind, wird es bald keine Investoren mehr begeben“, befürchtet der Herner SPD-Landtagsabgeordnete Alexander Vogt. Um den U3-Ausbau zu fördern, fordert die SPD-Fraktion im Landtag NRW daher, dass sich die Mietzuschüsse des Landes an der realen Kostenentwicklung orientieren.

Mehr Ausbildungsplätze schaffen

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Außerdem solle der Trägeranteil überdacht werden, so Klonki, denn das Betreiben von Kitas dürfe kein Verlustgeschäft sein – sonst gäbe es bald niemanden mehr, der die Trägerschaft übernimmt. Zudem müssten mehr Ausbildungsplätze geschaffen werden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, der sich mit dem Anspruch auf OGS-Betreuung ab 2025 noch verstärken werde. Der Beruf müsse attraktiver gestaltet werden – etwa durch eine Bezahlung von Beginn an sowie mehr Teilzeitmodelle für angehende Fachkräfte, so die SPD.

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