Herne. Monatelang war es dunkel im Theatersaal. Jetzt meldet sich der Mondpalast von Wanne-Eickel mit „Das Schweigen der Frösche“ zurück.

Der Mondpalast meldet sich zurück. Nachdem Corona dem Wanne-Eickeler Volkstheater im März 2020 die Scheinwerfer ausgeknipst hat, machen Christian Stratmann und sein Ensemble am 13. August da weiter, wo sie sie aufgehört haben: mit dem „Schweigen der Frösche“.

„Das Schweigen der Frösche - Desaster hinter'm Gartenzaun
„Das Schweigen der Frösche - Desaster hinter'm Gartenzaun": nach wenigen Wochen wegen Corona abgesetzt. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Ein quakender Frosch im Natursteinbrunnen eines Yuppie-Pärchens treibt die Nachbarn in den Wahnsinn. Davor erzählt die Komödie, die gerade ein paar Wochen auf dem Spielplan stand, bevor die Pandemie den Theaterbetrieb lahm legte. Eine Zeit der „Ups and Downs“ begann, wie der „Prinzipal“ jetzt bekannte, der dennoch die Zuversicht nicht aufgab.

Motivierende Spende

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„Wir schaffen das“: Mit dieser Devise hielt er Regisseur Thomas Rech und die Schauspieler bei Laune, die als festes Ensemble Kurzarbeitergeld plus Zulagen des Hauses bekamen. Schluss zu machen, sei für ihn wie für Rech nicht in Frage gekommen, erklärte Christian Stratmann: „Wir haben beide festgestellt: Der Mondpalast ist ein Teil unseres Lebens.“ Sehr geholfen und zum Durchhalten motiviert habe eine großzügige private Spende des Wanne-Eickeler Unternehmers Gerd Pieper und seiner Frau. Trotz aller Widrigkeiten schaue er jetzt relativ beruhigt in die Zukunft, versicherte Christian Stratmann: „Wir sind ein sehr gesundes Unternehmen“.

230 Gäste, platziert im Schachbrettmuster, sind nach momentanem Stand der Dinge zugelassen, wenn die Frösche am 13. August ihr Schweigen brechen. Weitere Auflagen seien von der jeweils aktuellen Corona-Lage abhängig. Was die Gäste angeht, ist der Theaterchef unbesorgt. Sie hätten sich angesichts der Auflagen in der Vergangenheit schmerzfrei gezeigt und bewiesen auch jetzt wieder ein „erfreuliches Buchungsverhalten“. Für den Abend vor dem Neustart hat Christian Stratmann übrigens Ärzte, Pflegekräfte und weiteres medizinisches Personal aus Essen und Herne in den Mondpalast eingeladen - ein „Dankeschön“ für deren Einsatz in der Pandemie.

Programm mit Klassikern

Nach zwei Wochenenden „Frösche“ geht es an der Wilhelmstraße am 27. August mit der „Flurwoche“ weiter, gefolgt am 10. September von „Das Phantom vom Oppa“. „Das Schweigen der Frösche“ wird dann abermals vom 17. September bis 3. Oktober gespielt. Weitere Klassiker wie „Ronaldo und Julia“, „Auf der Wilden Rita“ und „Herr Pastor & Frau Teufel“ sind im Oktober zu sehen. Regisseur Thomas Rech ist gespannt, was nach einem Jahr Pause bei den - natürlich durchgeimpften - Schauspielern hängen geblieben ist. Bevor die ersten Gäste kommen, hat er eine Woche Proben angesetzt.

Wirtschaftlich dürfte der Neustart mit reduziertem Publikum zunächst ein Nullsummenspiel sein: „Wir gewinnen nichts und wir verlieren nichts“, sagt Stratmann. Er hofft nun auf das Weihnachtsgeschäft. Eine Premiere werden die Fans des Volkstheaters erst im nächsten Frühjahr zu sehen bekommen. Thomas Rech bastelt mit Hausautor Sigi Domke bereits an einer Idee. Schauplatz ist ein Waschsalon.

Tickets: Kartentelefon 02325 588 999 oder über www.mondpalast.com