Herne. Die Grünen bleiben hartnäckig: Zum dritten Mal fordern sie die Anschaffung von Luftfilteranlagen in Herner Schulen. Das sind die Gründe.

Die Herner Grünen erneuern ihre Forderung nach dem Ein- bzw. Umbau von Luftfilteranlagen in Herner Schulen. Diese Technik biete den „bestmöglichen Schutz“ vor einer Corona-Infektion, erklärt Fabian May, schulpolitischer Sprecher der Grünen-Ratsfraktion.

Fabian May ist schulpolitischer Sprecher der Herner Grünen-Ratsfraktion.
Fabian May ist schulpolitischer Sprecher der Herner Grünen-Ratsfraktion. © Grüne

Hintergrund des neuen Appells sind für die Grünen politische Beschlüsse in Köln und Leverkusen. Dort habe der Rat kurz vor der Sommerpause unter Beteiligung von SPD und CDU mehrheitlich dafür gestimmt, die Schulen mit Luftfilterkomponenten – sogenannte RLT-Anlagen - auszustatten. Dabei sollten jeweils Fördergelder des Bundeswirtschaftsministeriums angezapft werden.

Ratsherr fordert bestmöglichen Schutz

Gleiches erwartet die Grünen-Ratsfraktion nun auch von den politisch Verantwortlichen in Herne. „Wir müssen die vorhandenen Fördermittel so weit es geht ausnutzen, um die ungeimpfte Gruppe der Schüler*innen bestmöglich zu schützen“, erklärt May, der für die Grünen bei der Landtagswahl 2022 antreten soll. Oberste Priorität sollten die Grundschulen haben, weil deren Schülerinnen und Schüler nicht geimpft würden. Die Zeit „vor einer herannahenden Delta-Welle“ müsse nun genutzt werden, fordert auch Fraktions-Chef Thomas Reinke.

Die Grünen hatten bereits im August sowie im Januar Anfragen bzw. Anträge zur Anschaffung von Luftfiltern für Schulen gestellt. Die Antwort der Verwaltung im August: Auf dem Markt stünden keine geeigneten Geräte zur Verfügung. Im Januar lehnte der Schulausschuss den Prüfauftrag der Grünen mit breiter Mehrheit ab.

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Ein Luftreinigungsgerät pro Schule

Und wie ist der aktuelle Stand? An allen Herner Schulstandorten stehe jeweils ein mobiles Luftreinigungsgerät zur Verfügung, berichtet die Stadt auf Anfrage der WAZ. Die Mittel für die Anschaffung sowie zur Fensterinstandsetzung an Schulen stammten aus einem Landesprogramm. Bewilligt worden sei genau ein Gerät pro Schulstandort. Der Einsatz mobiler Luftreinigungsgeräte könne aber nicht vor einer Virusübertragung schützen, sondern Maßnahmen wie regelmäßiges und ausreichendes Lüften und die Einhaltung der AHA-Regeln nur unterstützen, betont die Verwaltung

Eine Elterninitiative hat jüngst von der Landesregierung gefordert, alle NRW-Schulklassen im kommenden Schuljahr mit mobilen Raumluftfiltern auszustatten, um das Risiko einer Infektion zu senken und Präsenzunterricht zu ermöglichen. loc