Herne. Im neuen Verfassungsschutzbericht finden „Besorgte Bürger“ aus Herne erneut Erwähnung im Kapitel Rechtsextremismus. Das sind die Erkenntnisse.

In dem am Dienstag vom NRW-Innenministerium vorgelegten Verfassungsschutzbericht 2020 findet auch Herne wieder Erwähnung. Konkret: in dem Kapitel „Rechtsextremistische Mischszene“.

Aktivitäten wurden ab März „weitgehend eingestellt“

„2020 hat die Gruppierung ,Besorgte Bürger Herne‘ (auch: „Bruderschaft Herne“, „Bruderschaft Ruhrpott“ oder „Stark für Herne“) ihre … Aktivitäten als Gruppe eingestellt, auch wenn einzelne Personen weiterhin in der rechtsextremistischen Mischszene aktiv sind“, heißt es. Als wichtigste Gruppierungen dieser Szene benennt das Innenministerium die „Steeler Jungs“, die „Bruderschaft Deutschland“ und „Mönchengladbach steht auf“.

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Mitglieder der „Besorgten Bürger“ hätten sich beispielsweise am 1. März an einer großen Versammlung der rechtsextremistischen Mischszene in Essen beteiligt, berichtet der Verfassungsschutz. Im weiteren Verlauf des Jahres habe die Corona-Pandemie jedoch die Durchführung weitere Veranstaltungen erschwert. Zum Jahresende habe die rechtsextremistische Mischszene für die Teilnahme an Versammlungen der „Initiative Querdenker“ mobilisiert.

Verbindungen gibt es hier offenbar auch in diesem Jahr: So berichtete das breite gesellschaftliche und überparteiliche „Bündnis Herne“ im März 2021, dass Mitglieder der „besorgten Bürger“ an einem Autokorso durch Herne und Bochum teilgenommen hätten.

Mit zahlreichen Aktionen an mehreren Standorten demonstrierten Mitglieder des Bündnis Herne im März 2021 gegen Autokorsos von Corona-Leugnern.
Mit zahlreichen Aktionen an mehreren Standorten demonstrierten Mitglieder des Bündnis Herne im März 2021 gegen Autokorsos von Corona-Leugnern. © Bündnis Herne

Ein eigenes Kapitel für die „Besorgten Bürger“

Zurück zum Verfassungsschutzbericht: In einem kleinen Kapitel widmet sich das Innenministerium ausschließlich den „Besorgen Bürgern“ aus Herne. Die Kerngruppe habe im Gründungsjahr 2019 rund 30 Personen umfasst, davon habe rund ein Drittel rechtsextremistische Züge aufgewiesen. Außerdem habe ein Teil aus der Hooliganszene von Westfalia Herne gestammt. „Ende 2019 zogen sich die ursprünglichen Organisatoren und die Kerngruppe weitgehend zurück“, heißt es.

Ein neues Organisationsteam von rund zehn Personen habe im Januar und Februar 2020 zunächst die Versammlungen in Herne fortgesetzt: „Danach stellte es seine Aktivitäten weitgehend ein.“

Die WAZ kommt in Kürze auf das Thema „politisch motivierte Straftaten 2020 in Herne“ zurück.