Herne/Bochum. Impfgegner und Querdenker veranstalten erneut einen Autokorso durch Bochum und Herne. An mehreren Stellen warten Gegendemonstranten auf sie.

Unter dem Motto „Ich lass mich nicht impfen“ führen Impfgegner an diesem Mittwoch, 17. März, wieder einen Autokorso durch. Er führt vom Kirmesplatz in Bochum zum Kirmesplatz in Herne. Die Organisatoren bleiben nicht unter sich: Gegendemonstranten haben sich angekündigt. Und schon ein weiterer Autokorso kündigt sich an.

Nach 3. März ist das der zweite Autokorso, den ein Privatmann unter dem Motto „Ich lass mich nicht impfen“ veranstaltet. Angemeldet worden seien 25 Fahrzeuge, sagt ein Polizeisprecher zur WAZ. Los gehe es am Mittwoch um 19 Uhr am Kirmesplatz an der Castroper Straße in Bochum, Ziel sei der Cranger Kirmesplatz in Wanne-Eickel. Die Polizei werde den Autokorso begleiten.

In Herne will das Bündnis Herne an mehreren Stellen auf der Strecke gegen die Autofahrer demonstrieren. Das Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und Organisationen hatte sich 2019 nach den „Spaziergängen“ der „Besorgten Bürger“ gegründet. Die Teilnehmer des Korsos seien „Verschwörungsgläubige“, die in Deutschland einen Impfzwang gegen Corona herbei fantasierten, kritisiert ein Bündnissprecher gegenüber der WAZ. Mit dabei seien sowohl Querdenker als auch Rechte. Auf ihrer Facebookseite schreibt das Bündnis Herne: „Wir werden zeigen, was wir in Herne von dieser antidemokratisch und rechtsradikal gesteuerten Veranstaltung halten: Nämlich nichts!“

DGB Herne: Nächster Autokorso am 25. März durch Herne

Impfgegner führten bereits Anfang März einen Autokorso durch, hier an der Cranger Straße in Herne.
Impfgegner führten bereits Anfang März einen Autokorso durch, hier an der Cranger Straße in Herne. © Andreas Thuns

An sieben Standorten in Herne seien kleine Gegendemonstrationen mit jeweils 20 Personen angemeldet worden: an den Kreuzungen Dorstener-/Holsterhauser Straße, Cranger-/La-Roche-/Sedanstraße, Westring/Cranger Straße, Westring/Behrensstraße, Westring/Holsterhauser Straße, Westring/Bochumer Straße, Bochumer Straße/Kreisverkehr vor Hornbach. Dort wollen die Initiatoren Flagge zeigen, heißt es.

Am ersten Autokorso Anfang März hatten laut Polizei rund 30 Pkw teilgenommen, es gab Durchsagen per Lautsprecher. Auf der 21 Kilometer langen Strecke sei es zu wiederholten Störversuchen von nicht angemeldeten Gegendemonstranten gekommen. „Nazis raus!“, „Haut ab!“ und etliche ausgestreckte Mittelfinger: Die Teilnehmer des Autokorsos wurden auf ihrer Wegstrecke kritisiert und beschimpft, auch von Anwohnern. 20 Platzverweise seien erteilt, außerdem sei eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung eines Pkws geschrieben worden. Weitere Folge des Autokorsos seien Verkehrsbeeinträchtigungen gewesen.

Der zweite Autokorso soll übrigens nicht der letzte sein: Für Donnerstag, 25. März, rufe die „Querdenken-Bewegung“ zu einem „1. Autokorso Herne“ auf, teilt der DGB Herne mit, der ebenfalls zum Bündnis gehört. Auch er soll zum Cranger Kirmesplatz führen. Auch gegen diesen Korso würden Proteste geplant.