Herne. In Herne wird Restimpfstoff abends per SMS verteilt. Durch den Einsatz der „Impfbrücke“ soll der Verfall von Impfstoff verhindert werden.

Über die „Impfbrücke“ bietet die Stadt Herne in der Corona-Krise Personen aus den Prioritätengruppen Restimpfstoff per SMS an. Im Herner Impfzentrum ist die Impfbrücke am Dienstag, 27. April, gestartet: Personen aus einer priorisierten Gruppe werden ausgewählt und kurzfristig per SMS über einen Impftermin benachrichtigt. Die Impfung erfolgt dann noch am selben Tag. Durch den Einsatz der Impfbrücke soll sämtlich verfügbarer Impfstoff verimpft werden, um den Verfall zu verhindern.

Bisher sei die Impfbrücke an insgesamt vier Tagen aktiviert worden, erklärt Stadtsprecher Michael Paternoga. So seien über 50 entfallene Termine für Nachrücker hinzu gekommen. „Bislang läuft es – sowohl aus Sicht des Impfzentrums als auch der Impflinge – sehr gut“, so der Sprecher.

Bisher wird in Herne nur Biontech über die Impfbrücke verteilt

Wie viel Impfstoff am Abend übrig bleibe, sei schwankend und abhängig vom Anteil der nicht wahrgenommenen Impftermine. An den meisten Tagen gebe es keine Reste, so dass die Impfbrücke nicht genutzt werden müsse. Bisher sei nur Biontech prioritätsgerecht für Impflinge über die Impfbrücke aktiviert worden. Es bestehe keine Wahlmöglichkeit der Impfstoffe.

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Anders als beispielsweise in Duisburg, könne in Herne eine Aufnahme auf die Liste der Impfbrücke nicht beantragt werden, betont Paternoga. Die Liste werde durch bereits bekannte und bereits priorisierte Impflinge „gespeist“, die bislang keinen Impftermin erhalten hätten, weil zum Beispiel vorherige Termine nicht wahrgenommen werden konnten. Vor Ort müsse die Zugehörigkeit zu einer Prioritätsgruppe durch die entsprechenden Nachweise nachgewiesen werden. Die Stadt Herne bittet darum, Impftermine im Impfzentrum entweder wahrzunehmen oder diese abzusagen.

System wählt Personen nach dem Zufallsprinzip aus

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Die Impfbrücke ist eine Website, die von dem Software-Entwickler LIT Labs entwickelt worden ist. „Wenn die Mitarbeiter im Impfzentrum wissen, wie viele Impfdosen übrig geblieben sind, können sie sich über ein geschütztes Passwort auf die Webseite einloggen und den Prozess per Knopfdruck starten“, erklärt Entwickler Manuel Hüttel gegenüber der WAZ in Duisburg, wo die Impfbrücke als erstes eingesetzt wurde. „Dann wählt das System über einen Algorithmus die entsprechende Zahl an priorisierten Personen auf der Liste nach dem Zufallsprinzip aus und verschickt an sie automatisch eine Nachricht aufs Handy. Wer zuerst per SMS bestätigt, in einer vorgeschriebenen Zeit im Impfzentrum sein zu können, bekomme den Zuschlag und wird darüber auch noch mal informiert.“