Herne. Droht in Herne in Kürze ein Impfstoffmangel? Die Stadt schließt dies nicht aus. Bei welchen Gruppen es bereits jetzt Engpässe gibt.
Die Stadt hat den Sozialausschuss am Mittwoch darüber informiert, dass es in den nächsten Wochen zu Impfstoffengpässen in Herne kommen könnte.
Nach Kalkulation der Stadt fehlten derzeit für den Monat Mai verbindliche Zusagen für die Lieferung von insgesamt rund 10.000 Impfstoffdosen, berichtete Gesundheits- und Sozialdezernent Johannes Chudziak nach einem Austausch der Kommunen mit dem NRW-Gesundheitsministerium. Lücken gebe es aktuell auch bei der Impfung ausgewählter Berufsgruppen: Hier fehlten derzeit noch rund 4000 Impfstoffdosen. Damit nicht genug. Der Lieferstopp des US-Impfstoffs von Johnson & Johnson wirke sich auch auf Herne aus, denn: Dieses Vakzin sollte zunächst vor allem zur Impfung in Herner Obdachloseneinrichtungen eingesetzt werden, so der Dezernent.
Mehr als 1000 Impfungen an einem Tag
In seiner Wahrnehmung werde es öffentlich so dargestellt, als gebe es einen „ständigen Schwung steigender Impfdosen“. „Das Gegenteil ist der Fall.“ Es gebe einen Impfstoffmangel. „Wann dieser sich auflöst, ist unklar“, so Chudziak. Die Stadt hoffe, dass ein für Ende der Woche angekündigter Impferlass Aufklärung bringt und damit zumindest die ersten Mai-Wochen geplant werden können.
Jenseits des (nicht von der Stadt zu verantwortenden) Impfstoffmangels seien Stadt, Kassenärztliche Vereinigung, Hausärzte und DRK in Herne gut aufgestellt und „gewappnet für die Zukunft“. Nach der zeitlich befristeten Freigabe von Impfungen für über 60-Jährige sei es durch organisatorische Veränderungen an einigen Tagen gelungen, mehr als 1000 Menschen zu impfen. Normalerweise sei das Impfzentrum auf 600 Menschen pro Tag ausgelegt. „Was wir haben, wird verimpft.“ Wenn es mehr Impfstoff geben würde, „könnten wir schnell durch sein“.
Neue Corona-Fälle in Herner Kitas und Schulen
Immerhin konnte die Stadt der Politik auch eine positive Nachricht übermitteln: Die Zahl der Covid-Patienten in den Krankenhäusern sei mit aktuell 37 stabil auf recht niedrigem Niveau, sagte Gesundheitsamtsleiterin Katrin Lindhorst. Auffällig seien derzeit steigende Infektionszahlen von Kindern bis 15 Jahre. Neue (Einzel-)Fälle gebe es an Schulen und in Kitas: An zwei Schulen und fünf Kitas sei jeweils eine Person infiziert. In den Kitas handele es sich um zwei Kinder und drei Mitarbeitende. Die Namen der Schulen und Kitas nannte die Stadt nicht.
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In den allermeisten Fällen komme es im familiären Bereich zu Ansteckungen. Es sei typisch für Herne, dass immer wieder Großfamilien mit bis zu acht Personen betroffen seien, so Lindhorst.
Stichwort „Bürgertestungen“: Bis Dienstag seien in Herne bei diesen kostenlosen Schnelltests 12.835 Menschen getestet worden; davon seien 115 positiv gewesen.
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