Herne. Die Inzidenz in Herne liegt immer noch deutlich über 200. Trotzdem halten einige Kirchen in der Stadt weiterhin an Präsenzgottesdiensten fest.
Die Inzidenz liegt auch in dieser Woche in Herne deutlich über 200. Vergangene Woche kratzte sie sogar an der 300er-Marke. Durch die bundesweite Corona-Notbremse ist das öffentliche Leben noch weiter zum Erliegen gekommen. Trotzdem halten einige Kirchen in Herne weiterhin an den Präsenzgottesdiensten fest. „Wir führen es wie gehabt fort“, sagt Ludger Plümpe, Leiter der St.-Christophorus-Pfarrei in Wanne-Eickel. „Dabei achten wir natürlich auf die Besucher-Höchstgrenzen in den jeweiligen Kirchen.“ Je nach Größe der Kirche könne die Anzahl der Besucher zwischen 30 und 60 variieren.
Zudem werde auf die zeitliche Einhaltung der Gottesdienste geachtet. „Sie dauern maximal 45 Minuten“, so Plümpe. Das sei auch wegen der Maskenpflicht wichtig, „damit die Maske nicht zu lange getragen werden muss“. Auch die Kommunion sei in diesem Jahr anders, werde aber dennoch gefeiert. Es gebe auch hier eine begrenzte Teilnehmerzahl – je nach Größe der Kirche. Die Zahl der Kommunionkinder sei in den Gemeinden unterschiedlich. Viele junge Familien legten Wert darauf, die Kommunion zu diesem Zeitpunkt zu feiern, sagt Plümpe.
Abendmahl in Herner Kirchen wird weiterhin ausgegeben
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Die Besucherzahl in den Gemeinden sei momentan schwankend. „Je nachdem welche Unsicherheiten in den Medien diskutiert werden, kommen weniger Menschen in den Gottesdienst.“ Stiegen die schlechten Meldungen, werde es in den Kirchen leerer, so Plümpe. Bei besonderen Anlässen, wie etwa Todesfällen, hingegen kämen die Gläubigen vermehrt in die Kirchen. Das Abendmahl werde weiterhin ausgeteilt. „Aber auch da merkt man, dass einige zurückhaltender sind und darauf verzichten.“
In den evangelischen Kirchen in Herne hingegen fallen zurzeit alle Präsenzgottesdienste aus. „Wir halten uns an die Empfehlungen der Landeskirche“, sagt Pfarrer Arnd Röbbelen. Dort gebe es die Richtlinie, dass es keine Präsenzgottesdienste geben sollte, solange die Inzidenz nicht an sieben Tagen in Folge unter 100 liege. „Davon sind wir momentan in Herne leider noch weit entfernt.“ Auch die Konfirmationen würden in den Sommer verschoben. Da im vergangenen Jahr die Situation in der warmen Jahreszeit etwas entspannter gewesen sei, „setzen wir jetzt unsere Hoffnungen in den Sommer“.
Auch nach der Pandemie soll es weiterhin Online-Angebote in Herner Kirchen geben
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Es gebiete die Vernunft, keine Präsenzgottesdienste stattfinden zu lassen, sondern „nur“ online Veranstaltungen anzubieten, sagt Röbbelen. Das digitale Angebot werde sehr gut angenommen. An den Klickzahlen lasse sich ablesen, dass sogar mehr Menschen online auf die Angebote zugriffen, als vor Corona die Gottesdienste besucht hätten. Im Laufe der Zeit hätten sich einige kreative Angebote etabliert.
Auch an die älteren Kirchenmitglieder sei gedacht worden, schließlich hätten nicht alle einen Zugang zu den digitalen Angeboten. So gebe es an den Kirchen Andachten zum Mitnehmen, Gemeindebriefe, Telefonandachten oder Telefonketten, sagt Röbbelen. „Natürlich besteht auch immer die Möglichkeit zu einem persönlichen Kontakt mit den Pfarrerinnen und Pfarrern.“
>>> So soll es nach Corona weitergehen
Es bleibe spannend, wie es nach der Corona-Zeit weitergehen werde, so Röbbelen. Langsam müsse man darüber nachdenken, schließlich seien viele der Alten bereits doppelt geimpft.
Eine Arbeitsgemeinschaft im Kirchenkreise beschäftige sich zurzeit mit der Frage, wie Präsenzgottesdienste und digitale Angebote miteinander vereinbart werden könnten, so Röbbelen. „Eine Idee ist beispielsweise, einmal im Monat und zu den Festtagen weiterhin Online-Veranstaltungen anzubieten.“