Herne. 2020 hat die Herner Politik ein Veto gegen die Fällung von Bäumen für einen Kita-Ausbau eingelegt. Warum die Fällung nun wohl doch ansteht.

Wegen des großen Mangels an Kita-Plätzen will die Stadt ihre Kindertagesstätte Pantringshof durch das Aufstellen eines Containers um 20 Plätze aufstocken. Weil dafür drei gesunde Bäume hätten gefällt werden müssen, legte die Politik im Mai 2020 zunächst ein Veto ein und forderte eine Überarbeitung der aus ihrer Sicht völlig unzureichenden Pläne. Knapp zwölf Monate später stellt die Verwaltung ihre neue Vorlage vor - mit dem Ergebnis: Für den Container müssen doch Bäume gefällt werden.

Verwaltung legt vier Varianten vor

Bei einem Ortstermin hatte die zuständige Bezirksvertretung Sodingen vor einem Jahr Vorschläge unterbreitet, wie die Baumfällungen auf dem weiträumigen Gelände an der Straße Pantrings Hof vermieden werden könnten. Die Prüfung habe jedoch ergeben, so berichtet die Stadt nun, dass Fällungen für das Aufstellen eines Betreuungscontainers unvermeidlich seien.

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Bei der Gegenüberstellung von vier denkbaren Varianten und nach Abwägung zahlreicher Aspekte sei die Entscheidung erneut für die bereits 2020 vorgelegten Pläne gefallen, heißt es. Demnach müssten auf dem Areal im Falle eines entsprechende Beschlusses des Bezirks zwei Eschenahorne und eine Rosskastanie mit Umfängen von zu 1,30 Meter sowie ein nicht unter die Baumschutzsatzung fallender Birnbaum gefällt werden.

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Nach einem neuerlichen Ortstermin der Stadt mit Sodinger Bezirksverordneten am Freitag zeichnet sich diesmal eine Zustimmung aus der Politik ab. Die Verwaltung werde aber noch einmal untersuchen, ob nicht doch noch einer der drei Bäume gerettet werden könne, so Bezirksbürgermeister Mathias Grunert auf Anfrage der WAZ. Die Entscheidung soll in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 16. Juni fallen.