Herne. In Herne starten auch die Hausärzte mit Impfungen mit Astrazeneca. Allein: Vorbehalte gegen das Vakzin sind groß. Und es gibt weniger Impfstoff.
Seit zehn Tagen impfen auch die Hausärzte in Herne gegen Corona. Bis zum Donnerstag haben sie 3406 Erstimpfungen und drei Zweitimpfungen durchgeführt, so die Kassenärztliche Vereinigung. Bislang wurde dazu das Vakzin von Biontech verwendet, kommende Woche kommt auch Astrazeneca hinzu. Allein: Nächste Woche steht insgesamt weniger Impfstoff zur Verfügung, und der Vorbehalt gegen Astrazeneca ist groß.
Nach Auskunft von Robert Sibbel, Sprecher der Herner Apotheker, soll Astrazeneca am Montag an die Ärzte ausgeliefert werden, so dass sie ab Dienstag auch mit diesem Vakzin impfen könnten. Das Problem: Für kommende Woche habe der Bund deutlich weniger Impfdosen angekündigt, nur etwa halb so viele wie für diese Woche. Angeliefert werden soll Biontech und Astrazeneca jeweils zur Hälfte.
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Viele Patienten aber lehnten Astrazeneca ab, sie fürchteten Folgeschäden. Das bestätigt Hausarzt Dr. Markus Bruckhaus-Walter. Viele Patienten riefen in der Praxis an und fragten nach Impfungen gegen Corona – aber bitte nicht mit Astrazeneca. In seiner Praxis, betont der Mediziner, werde nach der Prioritätenliste geimpft. Wer Astrazeneca ablehne, müsse dann warten. Automatisch Biontech bekomme der Patient dann nicht.
Apotheker-Sprecher Robert Sibbel kritisiert, dass zu wenig Impfstoff kommen soll. Die niedergelassenen Ärzte seien bei den Impfungen hoch motiviert und bestellten viele Vakzine. Es wäre kein Problem, mit Hilfe der Ärzte die vier- bis fünffache Menge an Corona-Impfungen in Herne durchzuführen – wenn es denn Impfstoff gäbe.
Dass Astrazeneca in Praxen liegen bleibt, weil einige es ablehnten, befürchtet zurzeit niemand. Die Nachfrage nach Impfungen seien so groß, dass viele andere gerne Astrazeneca nähmen.