Herne. Wer wie die SPD führende politische Kraft in Herne sein will, darf sich solche Fehler und Pannen auf Dauer nicht leisten, meint Lars Christoph.

Krise ist ein großes Wort - ein zu großes für die aktuelle Situation der SPD-Fraktion. Die starke Präsenz der Genossen in einigen Stadtteilen wie unter anderem Röhlinghausen und Horsthausen und Akzente in Bereichen wie zum Beispiel der Sportpolitik können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es seit der Kommunalwahl nicht rund läuft in der Ratsfraktion und insbesondere an der Fraktionsspitze.

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Natürlich spielen dabei auch äußere Faktoren eine Rolle. Die durch die Corona-Krise verursachten Einschränkungen setzen natürlich einer Bürger- und Dialogpartei wie der SPD ganz besonders zu. Mit den personellen Wechseln in der CDU-Fraktionsspitze stehen die Genossen zudem vor größeren Herausforderungen als noch in der vergangenen Ratsperiode. Und eine SPD-Fraktion mit zahlreichen Neulingen muss sich nach einer Wahl natürlich erst einmal finden. Richtig ist aber auch, dass die meisten Baustellen der vergangenen sechseinhalb Monate „hausgemacht“ waren.

Hendrik Bollmann wird schon als nächster Fraktions-Chef gehandelt

Wer wie die SPD nach dem glanzvollen (und auch Frank Dudda zu verdankenden) Wahlsieg zurecht den Anspruch erhebt, die bestimmende politische Kraft in dieser Stadt zu sein, sollte sich solche Fehler und Störmanöver nicht auf Dauer leisten. Es ist an der Fraktion und insbesondere an Udo Sobieski hier gegenzusteuern.

Dass Hendrik Bollmann als stellvertretender Vorsitzender in die Fraktionsspitze aufgestiegen ist, erhöht den Druck auf den amtierenden Vorsitzenden - wird der Röhlinghauser doch innerhalb und außerhalb der SPD mittelfristig bereits als nächster Fraktionsvorsitzender und langfristig sogar als Dudda-Nachfolger gehandelt.