Herne. Bildet sich die Vielfalt der Herner Gesellschaft auch in der Stadtverwaltung ab? Warum diese Frage nicht so einfach zu beantworten ist.
Eine Migrantenquote wollte das Land Berlin für den öffentlichen Dienst einführen, ist aber an rechtlichen Hürden gescheitert. Und wie groß ist aktuell die Vielfalt in der Herner Verwaltung? Eine Bestandsaufnahme in Zahlen.
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161.089 Menschen waren zum 31. Dezember 2020 in Herne gemeldet. Davon sind 31.383 Einwohner Ausländer, sprich: ihre erste Staatsangehörigkeit ist nicht deutsch. Das entspricht einem Anteil von 19,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Und: 29.326 Deutsche haben einen Migrationshintergrund (18,2 Prozent). Heißt: Insgesamt leben derzeit 60.709 Migrantinnen und Migranten in Herne (37,7 Prozent). Zur Erklärung: Als Deutsche mit Migrationshintergrund gelten eingebürgerte Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit, Kinder unter 18 Jahren mit deutscher Staatsangehörigkeit mit mindestens einem Elternteil mit Migrationshintergrund sowie Aussiedler bzw. Spätaussiedler, die nach 1964 aus den ehemaligen Ostgebieten nach Deutschland zugezogen sind.
9487 Türkinnen und Türken leben aktuell in Herne, die damit die größte ausländische Community bilden. Bei den Herkunftsländern auf den Plätzen zwei bis fünf: Syrien (6115), Rumänien (2549), Polen (2106) und und Bulgarien (1290).
24 unterschiedliche Nationalitäten sind in der Herner Stadtverwaltung vertreten. Von den aktuell 3001 Mitarbeitenden haben 94 einen ausländischen Pass. Die mit Abstand größte Gruppe stellen auch hier türkische Staatsangehörige (55 = 1,8 Prozent) sowie Griechinnen und Griechen (9 = 0,3). Bei der Stadt beschäftigt sind unter anderem auch: eine Kubanerin, eine Dominikanerin, ein US-Amerikaner, zwei Iraner, zwei Kenianerinnen, eine Philippinin und eine Syrerin. Die Zahl der Frauen ist hier übrigens deutlich größer als die der Männer (68:24).
0 Angaben kann die Stadt über die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund innerhalb der Verwaltung machen. „Das ist statistisch nicht erfasst, weil wir es nicht erheben dürfen“, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken unter Verweis auf das Antidiskriminierungsgesetz.
1 Botschaft ist der Stadt sehr wichtig. „Wir halten die interkulturelle Öffnung der Verwaltung sehr hoch und sind darum bemüht, die Vielfalt der Stadtgesellschaft bei uns abzubilden“, so Christoph Hüsken. Das soll künftig in noch stärkerem Maße geschehen.