Herne. In Herne hat eine zentrale Servicestelle gegen Diskriminierung ihre Arbeit aufgenommen. Sie richtet sich vor allem an Sinti und Roma.
In Herne gibt es jetzt eine zentrale landesgeförderte Servicestelle gegen Diskriminierung. Im Zentrum der Vielfalt in Herne-Wanne, Hauptstraße 208, steht die von Plan B geleitete Einrichtung allen offen, die Diskriminierung erfahren und sich dagegen wehren wollen. Die Anlaufstelle richtet sich besonders an Betroffene mit Roma- und Sinti-Hintergrund, wie Plan B in einer Pressemitteilung schreibt.
In allen Fällen von Diskriminierung – sei es durch Behörden, Arbeitgeber oder Vermieter, in der Freizeit oder Schule, durch Bildungsträger, soziale Institutionen oder in der Gesundheitsversorgung – sei die Servicestelle die richtige Adresse, so Plan B. Sie stehe bereit für Betroffene, die Unterstützung suchen, aber auch für Unternehmen, Institutionen, Verbände und Behörden, die reaktiv oder vorbeugend gegen Diskriminierung einschreiten wollen.
Aufgabe der Servicestelle gegen Diskriminierung in Herne sei es nicht nur, Betroffene qualifiziert zu beraten und zu unterstützen. Sie dokumentiere außerdem Fälle von Diskriminierung, halte das Thema in der öffentlichen Diskussion und steuere durch intensive Informations- und Aufklärungsarbeit dagegen.
Beratung bei rassistischer und religiöser Diskriminierung
„In erster Linie beraten und begleiten wir Menschen, die von rassistischer und religiöser Diskriminierung betroffen sind, insbesondere Menschen mit Roma- und Sinti-Hintergrund“, erklärt Senada Serifovic, Fachkraft der neuen Servicestelle.
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Der Standort in der Hauptstraße sei dabei kein Zufall: „Mehr als jeder dritte Einwohner in Wanne hat einen Migrationshintergrund, besonders Zuwanderungsfamilien aus Südosteuropa sind zahlreich vertreten. Unsere Erfahrungen in einer Reihe von Projekten zeigen, dass das Zusammenleben von Zugewanderten und Alteingesessenen nicht von selbst funktioniert, sondern vielfältige öffentliche und zivilgesellschaftliche Begleitung und Unterstützung braucht“, sagt Seher Kahraman, erfahrene Fachkraft der Servicestelle.
Zusammenarbeit mit Behörden und Verbänden
Neben der direkten Unterstützung von Betroffenen soll die neue Servicestelle auch konzeptionell und strukturell arbeiten: Sie entwickele Antidiskriminierungskonzepte in Zusammenarbeit mit Institutionen, Behörden und Verbänden und helfe bei deren Umsetzung. In Workshops, Schulungen und Veranstaltungen soll der Blick auch über den Einzelfall hinaus gehen, teilt Plan B in einer Pressemitteilung mit.
„Wir nehmen strukturelle Diskriminierung in den Fokus und erarbeiten nachhaltige Lösungen gemeinsam mit Behörden, Polizei und Schulen“, so Senada Serifovic. Mit Kampagnen, Dokumentationen und Öffentlichkeitsarbeit sollen außerdem das kritische Bewusstsein und die Sensibilität für diskriminierende Strukturen und Verhaltensweisen gestärkt werden.
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