Herne. Die Grünen in Herne präsentieren ein „Maßnahmen-Paket Corona“. So soll der Handel in Herne gestärkt, besser geimpft und besser getestet werden.
Das Corona-Krisenmanagement von Bund und Land sei katastrophal, kritisiert die Grünen-Fraktion in Herne. Um so entscheidender sei es deshalb, dass die Stadt Herne jetzt ein schnelles, vorausschauendes und auch konsequentes Handeln zeige. Dabei sei „noch deutlich mehr möglich“, heißt es in einer Mitteilung.
Herne, so die Grüne-Fraktion, gehöre seit Monaten zu den Städten mit den höchsten Inzidenzen in NRW. In dieser Situation reiche es nicht, nur auf Erlasse von Bund und Land zu warten oder auf diese zu verweisen: Agieren statt reagieren müsse das Motto der Stadtspitze sein. Die Grünen-Fraktion hat dazu einen Maßnahmen-Katalog aufgelistet.
So fordern die Grünen unter anderem mehr Transparenz beim Infektionsgeschehen. „Die Stadt bereitet das Infektionsgeschehen schlecht auf“, kritisieren die Grünen. Viele Städte seien besser als Herne, siehe die Homepage von Gelsenkirchen oder Essen. Außerdem fordern die Grünen die Einführung eines „City-Tickets“ nach Tübinger Modell. Wer in Tübingen einen aktuellen negativen Coronatest hat, kann an diesem Tag unter anderem einkaufen gehen. Das würde dem Herner Einzelhandel eine Perspektive aufzeigen. „In Absprache mit der Landesregierung könnte Herne sich dabei als Pilotprojekt anbieten“, so die Fraktion.
Herne: „Temporäre Taktverdichtung“ auf einigen Buslinien nötig
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Außerdem testeten Unternehmen ihre Belegschaften nur spärlich, heißt es. So solle ein Runder Tisch mit Großunternehmen eingerichtet werden, damit diese bei der Organisation von Tests und Impfkampagnen unterstützt werden können. Weitere Forderung: Mehr Schutz von Risikogruppen im Einzelhandel. Für Risikogruppen sollten Einkaufszeiten reserviert werden. Der Oberbürgermeister solle dazu mit Kaufleuten und Verantwortlichen der Discounter Gespräche führen, um ein Konzept zu entwickeln.
Nicht zuletzt fordern die Grünen Änderungen bei den Ratsausschüssen. Reine Diskussionsvorlagen sollten digital diskutiert und Präsenzsitzungen nur für abstimmungsnotwendige Vorlagen abgehalten werden. Nötig seien zudem Änderungen im Nahverkehr: Auf verschiedenen Linien seien zu bestimmten Zeiten Busse und Bahnen zu voll. Hier sei eine „temporäre Taktverdichtung“ nötig.