Herne. Rot-Schwarz in Herne will den Naturschutz fördern: Mittelstreifen von Straßen sollen Wildblumen erhalten. Auch das ist noch geplant.

SPD und CDU in Herne wollen den Naturschutz verbessern. Mittelstreifen von Straßen sollen begrünt werden, außerdem sollen Insektenhotels angeschafft werden. Die Stadt soll nun prüfen, wo das möglich ist.

In der Stadt gebe es viele Mittelstreifen, die versiegelt oder nur als Rasenfläche gestaltet sind, beklagt die Große Koalition im Rat. Durch eine Bepflanzung würden nicht nur versiegelte Flächen verschwinden beziehungsweise verschönert, es würde auch neuer Lebensraum für Insekten und Wildbienen geschaffen. Das sei dringend erforderlich, hieß es vergangene Woche im Umweltausschuss. Beispiele für mögliche Orte nannte Rot-Schwarz auch: den versiegelten Mittelstreifen an der Heerstraße am Cranger Kirmesplatz und den Rasen auf dem Mittelstreifen der Dorstener Straße. Was Letzteren angeht könnten dort zum Beispiel mehrjährige Wildblumen gesät werden.

Außerdem soll die Stadt Insekten- und Wildbienenhotels anschaffen. Kitas und Schulen machten es bereits vor, wie dadurch Lebensraum geschaffen werden könne, sagte CDU-Ratsfrau Barbara Merten für Rot-Schwarz. Das freilich sei „ausbaufähig“ – auch durch die Stadt. In weiten Teilen Deutschlands, gegründeten SPD und CDU in ihrem Antrag, sei seit 1989 die Zahl der Insekten um etwa ein Viertel zurückgegangen – auch in Herne. Folge: Das Insektensterben bedrohe die Lebensgrundlage der Menschen und sollte ihnen bewusst machen, dass ohne die Tierchen das Ökosystem leide und nur noch wenig Lebensräume für Insekten vorhanden sei.

Herne: Grüne wollten Prüfauftrag erweitern – vergeblich

In den vergangenen Jahren hat die Stadt Herne bereits mehrere Blühstreifen geschaffen, so wie hier vor dem Mahnmal in Herne-Mitte an der Bebelstraße.
In den vergangenen Jahren hat die Stadt Herne bereits mehrere Blühstreifen geschaffen, so wie hier vor dem Mahnmal in Herne-Mitte an der Bebelstraße. © FUNKE Foto Services | Kerstin Buchwieser

Abhilfe schaffen könnten Insektenhotels, die den Nutzern beim Nisten und Überwintern helfen. Ein Insektenhotel koste zwischen 29 und 159 Euro. Für eine mögliche Umsetzung sollte die Stadt das Gespräch insbesondere mit dem Stadtverband der Kleingärtner suchen. Auch Imker, so Ratsfrau Barbara Merten, sollten ins Boot geholt werden; diese seien in dieser Sache ja „fleißig unterwegs“.

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Sabine von der Beck (Grüne) schlug vor, den Prüfauftrag an die Verwaltung noch zu erweitern. Geprüft werden sollten auch weitere Möglichkeiten, um Insekten anzusiedeln, etwa durch Stellen für Totholz. Das wollten SPD und CDU aber nicht. Begründung: Totholz werde schon jetzt, wo immer möglich, geschaffen.

Der Vorschlag für schönere Mittelstreifen und mehr Insektenhotels wurde einstimmig angenommen. Wenn die Stadt eine Umsetzung geprüft hat, soll sie die Ergebnisse der Politik vorstellen.