Herne. Wegen der schlechten Straßenverhältnisse fällt die Müllabfuhr in Herne weiter aus. Auch die Schneemassen in Nebenstraßen müssen vorerst bleiben.

Entsorgung Herne kämpft auch am Mittwoch, 10. Februar, weiter gegen die Schneemassen. Die vier Räumfahrzeuge und acht Streuwagen seien im Zwei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr im Einsatz, sagt Sprecherin Meike Wolter zu WAZ.

Seit Dienstagabend konzentrierten sich die Mitarbeiter der städtischen Tochter vor allem auf die Buslinien, da die HCR seit Mittwochmorgen, 7 Uhr, wieder mit einem Notbetrieb auf drei Linien plant. Neben den Strecken für den Busverkehr hätten derzeit alle „verkehrswichtigen Straßen und Stellen“ wie Kreuzungen oder Brücken sowie die Zufahrten zum Impfzentrum oder zu Krankenhäusern Priorität.

Etwa 230 Kilometer des insgesamt rund 400 Kilometer langen Straßennetzes in Herne fielen unter die „Streustufe 1“, sagt Sprecherin Meike Wolter. „Eine Runde dauert etwa vier Stunden.“ Anschließend fingen die Mitarbeiter von vorne, da das Eis aufgrund der niedrigeren Temperaturen in der Zwischenzeit immer wieder festfriere. Erst wenn alle besonders wichtigen und gefährlichen Straßen gut befahrbar seien, könnten die Mitarbeiter dem Schnee und Eis in den Nebenstraßen zu Leibe rücken. Das sei derzeit aber noch nicht der Fall.

Für die Kritik, wie sie in Facebook-Kommentare wie „Dann soll die Stadt mal richtig räumen“, „Der Winter kommt ja immer so überraschend“ oder „In den 60er und 70er Jahren, wo noch Schnee lag, da klappte es“ geäußert wird, hat Meike Wolter wenig Verständnis. Städte wie Castrop-Rauxel, die viele Hernerinnen und Herner als vorbildhaftes Beispiel erwähnen, hätten „genau die gleichen Probleme.“ Wolter: „Wir sind die ganze Zeit unterwegs.“

Entsorgung Herne: Zusätzliche Müll kann in festen Säcken gesammelt werden

Tipps zum Schneeräumen

Grundstückseigentümer sind laut der Stadt Herne verpflichtet, entlang ihres Grundstücks die Gehwege oder, wenn es keine Gehwege gibt (z.B. in Spielstraßen), die Seitenstreifen der Straßen von Schnee und Eis zu befreien. Auch Bushaltestellenbereiche müssten frei gehalten werden. Bei der Beseitigung von Schnee gelte: Erst räumen, dann streuen. Um Glätte zu beseitigen, könnten abstumpfende (z.B. Granulat) oder auftauende Mittel (z.B. Streusalz) verwendet werden.

Die Müllabfuhr muss auch am Mittwoch und Donnerstag weiter ausfallen, da „riesige Schneehaufen“ die Zufahrten zu den Häusern versperren. „Über diese Schneemassen kann man keine Tonne ziehen“, so Wolter. Sobald es die Situation zulasse, werde Entsorgung Herne die Müllabfuhr wieder aufnehmen. Ob das bereits am Freitag der Fall sein wird, kann die Sprecherin am Mittwoch noch nicht sagen. Höchstwahrscheinlich werde der Betrieb aber erst in der nächsten Woche wieder aufgenommen, da „erst ab Sonntag die Temperaturen wieder steigen sollen“.

Auch der Wertstoffhof bleibe bis auf Weiteres dicht, da die Mitarbeiter für den Winterdienst eingesetzt würden. Über die in der Zwischenzeit entstandenen Mehrmengen müssten sich die Bürger allerdings keine Sorgen machen. Der Mülle könne in festen Säcken gesammelt und bei der nächsten Abholung einfach zu den Tonnen gestellt werden. Alle Mülltonnen, die in dieser Woche hätten abgeholt werden sollen, würden spätestens in der nächsten Woche mitgenommen, versichert Meike Wolter.

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Die Wochenmärkte in Horsthausen und Röhlinghausen am Donnerstag, 11. Februar, in Herne-Mitte, Eickel und Wanne-Nord am Freitag, 12. Februar, sowie in Sodingen und Wanne-Süd am Samstag, 13. Februar, fallen aus.

Feuerwehr warnt vor Eis- und Schneeplatten auf den Dächern

Auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes müssen in diesen Tagen vermehrt ausrücken. Allein am Dienstag habe es rund 20 Einsätze gegeben, bei denen Absperrmaßnahmen getroffen oder Eiszapfen und „Schneebretter“ entfernt werden mussten. „Das Eis fängt jetzt an zu tauen“, so ein Sprecher der Feuerwehr Herne. Die Feuerwehrkräfte gehen davon aus, dass auch in den kommenden Tagen Eis- und Schneeplatten von den Dächern rutschen. Passanten sollten besonders vorsichtig sein.

Im Kreuzungsbereich Holsterhauser Straße/Regenkamp hat sich am Dienstag ein Lkw auf der vereisten Straße festgefahren. Wie die Feuerwehr Herne mitteilt, konnte der Lastwagen auch durch den Einsatz der Feuerwehrkräfte und des Streudienstes nicht geborgen werden. Das Problem: Der Lkw habe über eine schmale Straße mit einer leichten Steigung auf die Autobahn fahren wollen, teilt Meike Wolter von Entsorgung Herne mit. Auch um 21 Uhr habe der Lkw noch immer im Kreuzungsbereich gestanden.

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