Herne. Aus der Not geboren, hat sich im vergangenen Jahr die Open-Air-Reihe im Herner Süden bewährt. Wie sie dieses Jahr fortgesetzt werden soll.
Es gibt Veranstaltungen, die hat Christian Strüder von den Flottmann-Hallen inzwischen drei Mal verschoben. Die Premiere von Tridiculous zum Beispiel, dem urbanen Akrobaten-Trio: ursprünglich für März 2020 angesetzt, dann in den Herbst verschoben, später auf Anfang Februar, findet sie nun, wenn es gut läuft, vielleicht im April statt. Wie überall herrscht im Herner Süden Unsicherheit, durchzogen von ein paar Sprenkeln Hoffnung. Zum Beispiel auf eine Open-Air-Reihe.
Erfolgreiche Open-Air-Reihe im vergangenen Jahr
Nachdem im Corona-Jahr 2020 zunächst alles in Schockstarre verfallen war, trat das Herner Kulturbüro Ende Mai mit einem Veranstaltungspaket ans Licht, das sich als erfolgreich herausstellen sollte: Das Kultur-Open-Air, ein Mix aus Comedy, Musik und Theater, zum Teil auch für Kinder. An dieses Format wollen die Verantwortlichen in diesem Jahr anknüpfen. Programmchef Strüder denkt an Comedians wie Matthias Reuter, Moritz Neumeier, Simon und Jan, Hennes Bender oder Horst Schroth, die unter den Coronaschutzbedingungen des vergangenen Jahres vor bis zu 100 Leuten draußen spielen könnten. Das sind mehr Zuschauer jedenfalls, als für Indoor-Veranstaltungen in den Hallen zugelassen waren.
Starten soll das Outdoor-Programm mit Comedy, aber auch Musik und familientauglichem Theater schon Anfang Mai, denn Ende Juni ist Schluss: „Dann beginnt die Dachsanierung“, kündigt Christian Strüder an, und die sei für Juli und August geplant - Monate, in denen normalerweise bei Flottmann der Veranstaltungsbetrieb ruht.
Extraschicht unter neuen Vorzeichen
Noch im Juni soll auch ein anderes Event über die Bühne gehen, sofern es denn erlaubt ist: die lange Nacht der Industriekultur „Extraschicht“. „Ob und wie sie stattfindet, ist noch nicht klar“, schränkt Strüder ein, der im regelmäßigen Kontakt mit den Veranstaltern steht. Das größte Problem: „der Shuttleverkehr durch das Ruhrgebiet.“ An alternativen Konzepten werde noch gearbeitet - eine Anreise per Rad sei eine Überlegung. Um die Besucherströme zu minimieren, könnten auch Zeitfenster eingerichtet werden. Rudelsingen, wie in den vergangenen Jahren, scheint jedenfalls ausgeschlossen. Doch all das sind nicht mehr als vage Planungen.
Hier gibt es Karten für die Krypto-Show
Tickets für die etwa 90-minütigen Flottmann-Krypto-Show am Rosenmontag gibt es über www.n8-agentur.de. Sie kosten 9,99 Euro pro Person, 18,99 Euro für Paare oder Familien. Der Link wird am Veranstaltungstag ab 11 Uhr zugesandt.
Aktuelle Entwicklungen und Gastspielankündigungen bzw. -absagen auf www.flottmann-hallen.de. Fragen am besten per Mail an flottmann-hallen@herne.de.
Thomas Witt, Hallenmanager und verantwortlich für die Musik im Haus, muss mit genauso vielen Unbekannten rechnen. Rosenmontag mit Seven Cent? Unmöglich. Rock in den Mai? Fraglich. Blechwerk im Dezember 2021? Schon eher. „Im ersten Halbjahr sind Veranstaltungen indoor schwierig“, sagt Witt. „Schulter an Schulter zu sitzen“, ist für ihn undenkbar, mal abgesehen davon, dass das für Rockkonzerte eigentlich keine Option ist. Apropos: Die Hardrockband Layment, die sonst immer im im Winter unplugged bei Flottmann spielt, könnte sich Witt als Teil des Open-Air-Programms vorstellen, möglicherweise im Rahmen des Pfingstwochenendes.
Krypto-Show am Rosenmontag
Doch vorher ist erst einmal Karneval. Und zumindest per Livestream wollen Martin Fromme und Helmut Sanftenschneider mit „Flottmanns Krypto-Show“ den Jecken ordentlich einheizen. Nach dem Vorbild des digitalen Comedywichtelns im Dezember wollen sie es am Rosenmontag, 15. Februar, krachen lassen und dabei ihr Publikum an den Bildschirmen nicht verschonen. Vorsicht, es wird interaktiv!