Herne. Auch in Herne werden nun Menschen gegen Corona geimpft. Die erste Impfung erhielt Ingrid Kötter im Senioren-Wohnpark Koppenbergs Hof.

Die Corona-Impfungen haben nun auch in Herne begonnen. Am Sonntag wurde als erste die 88-jährige Ingrid Kötter, Bewohnerin des Senioren-Wohnparks Koppenbergs Hof, geimpft.

9750 Impfdosen der Unternehmen Biontech und Pfizer für NRW waren am Samstag in ein Zentrallager des Landes gebracht worden. Am Sonntag erhielt auch Herne davon zunächst 180 Dosen. Die ersten, die in NRW geimpft werden, sind Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen. Mobile Impfteams gehen dazu in die Einrichtungen.

90 Prozent der Menschen im Haus lassen sich impfen

Im Senioren-Wohnpark am Koppenbergs Hof neben dem Evangelischen Krankenhaus (EvK) wurden Bewohner und Mitarbeiter im Speisesaal geimpft. Los gehen sollte es eigentlich am Nachmittag, dann aber waren die Vorbereitungen in dem Haus früher abgeschlossen, und den ersten Piks setzte Dr. Heinz Johann Struckhoff deshalb schon gegen 11.30 Uhr. Ingrid Kötter war die erste, weil sie fit genug sei für die Impfung, so der Mediziner.

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Rund 120 Bewohner und 60 Mitarbeiter folgen ihr. Nach und nach kommen sie dazu den ganzen Tag über in den Speisesaal. Erst geht's zum Registrieren an einen der Tische, dann weiter zur Spritze. Zwei Ärzte stehen dazu bereit, neben Struckhoff auch sein Kollege Lutz Mahlke. Bewohner, die nicht ins Erdgeschoss des Nebengebäudes kommen können, erhalten ihren Piks auf den Zimmern. 90 Prozent der Menschen in dem Haus ließen sich impfen, sagt Einrichtungsleiterin Jennifer Feldmann-Gella.

Vorsitzender des Herner Ärztevereins ruft zum Impfen auf

Das freut Dr. Struckhoff. Er ist nicht nur Vorsitzender des Herner Ärztevereins, sondern auch der Arzt der Pflegeeinrichtung, deshalb startete die Impfwelle dort. "Da wird eine Dynamik entstehen", glaubt er. Gemeint ist: Wenn sich die ersten Menschen impfen lassen, folgen viele weitere. Das sei auch nötig, betont der Mediziner: "Wenn wir nicht fünf Jahre lang einen Lockdown haben wollen, dann müssen wir impfen."

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In den kommenden Tagen und Wochen werden die weiteren Pflegeeinrichtungen besucht, auch für eine zweite Impfung, die nötig ist. 24 Einrichtungen gebe es in Herne. Heime, die impfbereit seien, meldeten sich, drei Tage später rücke Personal zum Impfen an. Wenn denn genügend Dosen da sind: Hunderte weitere sollen in den nächsten Tagen folgen, so die Stadt.

Der ersten Geimpften geht es "prima"

Und was sagt Ingrid Kötter, die Frau, die in Herne Geschichte schrieb? Die Presse, die zum Koppenbergs Hof kam, konnte nicht mit ihr sprechen - wegen Corona durften Journalisten nicht ins Haus, konnten aber durchs Fenster in den Impfsaal schauen. "Ihr geht's prima", sagte Einrichtungsleiterin Jennifer Feldmann-Gella zwei Stunden nach dem Piks. Weh getan habe der Bewohnerin die Impfung nicht. Überhaupt: Ingrid Kötter und die anderen Bewohner fänden es "aufregend", dass sie als erste dran kämen mit einer Corona-Impfung in der Stadt.

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