Herne. Mehr als zehn Millionen Euro sollen in umfangreiche Baumaßnahmen am Marien Hospital fließen. Was genau geplant ist und wann die Projekte starten.
Die großen Umbaumaßnahmen am
Marien Hospital
in
Herne
sind im Sommer nach fünf Jahren gerade erst abgeschlossen worden. Nun sollen bald wieder die Bagger anrollen: Geplant sind ein
Parkhaus
und ein Labor. Auch das
Lukas-Hospiz
soll erweitert werden.
Seit Jahren fordern Politik, Verwaltung und Anwohner rund um das Marien Hospital an der Grenze Herne-Mitte/Herne-Süd den Bau eines Parkhauses auf dem Klinikgelände. Der Parkdruck im Umfeld ist groß, auch wenn jetzt eine
Parkraumbewirtschaftung
mit Parkausweisen und Parkscheinautomaten eingeführt wurde. Durch eine Parkraumbewirtschaftung allein seien die Parkprobleme nicht zu lösen,
sagten SPD und CDU vor einem Jahr
.
Herne: 310 zusätzliche Parkplätze durch das Parkhaus
Nun soll das Parkhaus kommen. Nachdem die Stadt mit der Einführung des Parkraumbewirtschaftungssystems die Voraussetzungen für das Parkhaus geschaffen habe, hätten die Planungen für den Bau begonnen, sagt Theo Freitag, Geschäftsführer der St. Elisabeth-Gruppe, die das Marien Hospital betreibt. Aktuell stünden 281 Parkplätze an dem Uniklinikum zur Verfügung. Nach der aktuellen Planung soll auf einem Parkplatz am Hölkeskampring ein viergeschossiges Parkhaus aus offenen Parkdecks entstehen, das 310 zusätzliche Parkplätze biete. Für das Parkhaus, so Freitag zur WAZ, werde die bisherige Fläche des Parkplatzes „geringfügig erweitert“. Ende 2021/Anfang 2022 soll das Gebäude fertig sein. Kosten: rund 3,5 Millionen Euro.
Auf dem Klinikgelände sei außerdem für 6,8 Millionen Euro der Bau eines Labors geplant, das mit modernster Labortechnik ausgestattet wird, sagt Freitag. Der Neubau entstehe rechts neben dem Verwaltungsgebäude des Marien Hospitals. An dieser Stelle befinde sich derzeit der kleine Hörsaal.
Lukas-Hospiz soll vier weitere Hospizplätze bekommen
Und nicht zuletzt: Auch das
Lukas-Hospiz
an der Jean-Vogel-Straße, das an das Klinikgelände grenzt, soll erweitert werden. Aktuell hält es zehn Betten für todkranke Menschen in Einzelzimmern bereit. Angehörige können dort mit den Hospizgästen in einem Appartement Tür an Tür in einem eigenen Zimmer wohnen. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Hospizplätzen in Herne und des guten Rufs des Hospizes soll das Gebäude um vier weitere Hospizplätze inklusive Unterbringungsmöglichkeit für die Angehörigen erweitert werden, so der Chef der Elisabeth-Gruppe. Die Finanzierung der Kosten für den Erweiterungsanbau in Höhe von einer Millionen Euro übernehme der Förderverein des Lukas-Hospiz, sagt Freitag. Die Fertigstellung sei für Ende 2021 geplant.
Die Politik in Herne soll nun auf Vorschlag der Stadt einen neuen Bebauungsplan für die geplanten Baumaßnahmen aufstellen. Das sei nötig, weil der Klinikbetreiber nun „eine leicht vergrößerte Variante des geplanten Parkhauses“ bauen wolle, so heißt es in der Verwaltungsvorlage. Darüber hinaus seien weitere Klinikeinrichtungen auf dem Grundstück vorgesehen, die im Widerspruch zum aktuellen Bebauungsplans stünden.
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So solle auch das Hospiz erweitert und in die Fläche des Krankenhauses einbezogen werden. Über die Pläne des Marien Hospitals spricht zuerst der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung am Mittwoch, 18. November, in einer öffentlicher Sitzung um 16 Uhr (Rathaus Herne, großer Sitzungssaal).