Herne. In Herne sollen 22 Bäume gefällt werden. Die Bezirksvertretung Wanne brauchte vor ihrer Entscheidung eine Unterbrechung der Sitzung.

In Wanne sollen an der Heimstraße 22 Eschen fallen. Die Bäume sind rund 70 Jahre alt. „Für uns gibt es dazu keine Alternative“, sagte Mechthild Donné in der Bezirksvertretung Wanne; sie ist bei Stadtgrün für die Bäume zuständig. Die Eschen sollen jetzt so schnell wie möglich gefällt werden, anschließend andere Bäume gepflanzt werden.

Zum Hintergrund: In der Heimstraße stehen 22 Eschen, eine Birke sowie zwei Wildbirnen, berichtete Donné am Mittwoch in der Bezirksvertretung Wanne. Die Eschen seien von einem Erreger befallen, der das „Eschentriebsterben“ verursache. Der Erreger breite sich über Blätter und Triebe bis in die Äste aus und führe zu einem verstärktem Austrieb des Baumes – mit der Folge, dass die Krone „verbusche“ und Totholz entstehe.

Immer wieder habe die Stadt durch Schnittmaßnahmen Totholz entfernt, dadurch sei aber das Erscheinungsbild der Bäume verloren gegangen: Die Baumkronen stellten nur noch Fragmente da. Außerdem seien die Bäume nicht mehr leistungsfähig. Und vor allem: „Die Verkehrssicherheit kann nicht mehr garantiert werden.“

Herne: Als Ersatz will die Stadt 20 Schnurbäume und Felsenbirnen pflanzen

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Die Stadtgrün-Frau bat das Gremium deshalb um Zustimmung für das Fällen der Eschen, obwohl diese wegen der Gefahrenlage eigentlich nicht nötig sei, wie sie betonte. Dass die Zustimmung nicht einfach sei, wisse sie: „22 Bäume sind eine Hausnummer.“ Als Ersatz wolle die Stadt 20 „Klimabäume“ pflanzen, konkret: Schnurbäume und Felsenbirnen. Sie seien robust.

Die Bezirksvertretung machte sich die Abstimmung in der Tat nicht leicht. Ein Vor-Ort-Termin, den sich das Gremium wünschte, sei wegen der Corona-Lage nicht möglich, hieß es. SPD-Bezirksfraktionschefin Ute Linnemann kritisierte, dass die Bürger nicht im Vorfeld informiert worden seien, CDU-Bezirksfraktionschef Frank Droste bemängelte, dass auch eine offenbar noch gesunde Esche gefällt werden soll. Eine Anwohnerin der Heimstraße meldete sich zu Wort und bat auch um die Fällung der Birke. Diese sei eine „Dreckschleuder bis zum Geht-nicht-mehr“. Auch sollten die neuen Bäume etwas weiter weg von den Häusern gepflanzt werden: „In meiner Küche ist es immer dunkel.“

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Am Ende gab es zunächst eine Unterbrechung, in der sich die Fraktionen auch mit Mechthild Donné (Stadtgrün) berieten und sich Fotos von den Eschen anschauten. Mit breiter Mehrheit stimmte die Bezirksvertretung schließlich der Fällung und der Neupflanzung zu. Vorbehalt: Die Fraktionschefs schauen sich in Kürze vor Ort mit der Stadt die Situation an. Erheben sie dann keinen Einspruch, dann wird die Maßnahme umgesetzt.

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