Herne. Einmal im Jahr präsentiert sich die Jugendwerkstatt der Jugendkunstschule in der Wanner VHS-Galerie. Diesmal wird’s galaktisch.
Schon einmal musste die Eröffnung der Ausstellung wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Jetzt ist die Werkschau der Jugendkunstschul-Werkstätten in der VHS im Wanner Haus am Grünen Ring zu sehen. Leider wegen der weiter geltenden Kontaktbeschränkungen immer noch ohne offizielle Eröffnung. „Universum 51° 32’ 12.821“ N 7° 12’ 3.293“ E“, so der Titel, lädt nicht nur zu einem Blick in die Weite des Weltalls ein, sondern auch, wie die Zahlen der Koordinaten von Herne belegen, zu einer Ansicht von uns selbst.
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„Man kann sich bei dem Thema mit Dingen beschäftigen, die einem einfach mal durch den Kopf gehen“, stellt Sylvia Steffan, Leiterin der Jugendkunstschule, fest. „Es gehen viele Sachen in die Arbeit ein, mit denen sich die Jugendlichen im Alltag beschäftigen.“ Wie immer haben die Dozentinnen und Dozenten der drei Werkstattbereiche Raum- und Textilgestaltung, Druck und Gestaltung, Stein-Holz-Metall das Thema zusammen mit den Jugendlichen abgesprochen und weiterentwickelt.
Von der Vielgestaltigkeit fasziniert
Werkstätten zur beruflichen Integration
Neben den Kreativkursen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bieten die Werkstätten der Jugendkunstschule ein Vollzeitangebot für Jugendliche bis 25 Jahren an. Das Ziel ist die bessere gesellschaftliche und berufliche Integration nach Vollendung der Schulpflicht.
Neben der praktischen kreativen Arbeit werden die Jugendlichen pädagogisch betreut, durch Stützunterricht und Hilfe bei der Vermittlung in Betriebspraktika unterstützt.
Die Ergebnisse der Kurse werden seit Jahren in einer Ausstellung präsentiert.
„Ich bin einfach von der Vielgestaltigkeit der Ausstellung fasziniert“, beschreibt die neue Programmbereichsleiterin Natalie Dilekli ihre erste Ausstellung in der VHS. Und in der Tat eröffnet sich eine ganz eigene Welt in den Ausstellungsräumen. Große Bilder, vor denen Objekte schweben, erwarten die Besucher. Landschaften von fernen oder auch fantasierten Planeten schaffen eine ganz besondere Atmosphäre, in die man eintauchen kann.
In den Vitrinen ist Platz für die außerirdischen Bewohner und deren Fahrzeuge, alle gefertigt aus weichen bunten Stoffen. Die sehen zum Glück wenig gefährlich aus, wenn nicht eher lustig und zum Kuscheln. Ganz auf die Erde holen einen die Bilder der Reihe „Kosmos-Wanne“ zurück. Es sind fotografierte Ansichten von Wanne-Eickel, mit Farbe und Kunststofffolien verändert und verfremdet, aber immer wiedererkennbar.
Wie Bilder von fernen Galaxien wirken hingegen die kleinen Arbeiten mit und aus verlaufenden Acrylfarben. Hier schaffen die zerfließenden Farben eine Bildwirkung wie man sie von Teleskopaufnahmen des Weltalls kennt. Da dürfen natürlich auch nicht die kleinen, nicht ganz grünen Männchen fehlen: „Porréaner“ haben sie ihre Schöpfer genannt, weil sie ein wenig an Porree erinnern. Sie klettern gerade eine kleine Stellage hoch. Vielleicht wollen sie sich auch vor der Aufmerksamkeit des Raumschiffes Enterprise verstecken, das als großes Modell aus Holz und Pappe gerade in ihre Richtung fliegt.
Raumschiff aus Stoffen
Noch ein anderes Raumschiff ist in der VHS gelandet. Jugendliche aus dem Bereich der Textilgestaltung haben ein Modell des amerikanischen Space-Shuttles aus verschiedenen Stoffen geschaffen, gerade bereit zur Erkundung unseres Sonnensystems. Ein bisschen Hilfe findet die Besatzung sicherlich in den aus Textilien geschaffenen Modelltafeln der Planeten unseres Sonnensystems.
Es macht einfach Spaß, in diesen kreativen Kosmos einzutauchen. Und wie bei jeder Reise können die entdeckten Objekte auch erstanden werden.
Die Ausstellung ist ab sofort in der VHS-Galerie im Haus am Grünen Ring (Wihelmstraße 37) zu sehen. Sie endet am 18. Dezember. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9 bis 20 Uhr. http://Hier_gibt_es_mehr_Artikel_aus_Herne_und_Wanne-Eickel{esc#225921329}[teaser]