Herne. Die Stadt Herne sieht trotz der hohen Zahl der Neuinfizierten die Kontaktverfolgung weiter sichergestellt. Was die Stadt unternimmt.
Angesichts der nach wie vor hohen Zahl an Neuinfektionen in Herne - am Montagmorgen meldete die Stadt 49 Fälle mehr als am Sonntag - stellt sich die Frage, ob das Gesundheitsamt noch in der Lage ist, die Kontakte nachzuverfolgen. Die Stadt sagt: Ja!
In den vergangenen Tagen und Wochen wurde vielfach vor einem Kontrollverlust und einer unkontrollierten Ausbreitung des Coronavirus gewarnt. Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) ist der Meinung, dass viele Gesundheitsämter bereits ab einer Grenze von 35 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überfordert seien. Hernes Inzidenzwert lag teilweise jenseits von 150.
Bundeswehr hilft zurzeit bei Abstrichen und medizinischer Fallbearbeitung
Die Stadt Herne betont auf Anfrage der WAZ, dass das Gesundheitsamt nach wie vor in der Lage sei, die Kontakte zu ermitteln. „In den vergangenen Tagen haben wir weiteres Personal in der Stadtverwaltung geschult, so dass die Kontaktpersonennachverfolgung weiterhin sichergestellt werden kann“, so Stadtsprecher Christoph Hüsken. Dazu trügen auch Dolmetscher für verschiedene Sprachen bei.
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Gleichwohl merke die Stadt, dass es schwieriger werde, Personen für medizinische Aufgaben zu gewinnen. Um weitere personelle Kapazitäten für die Kontaktnachverfolgung zu schaffen, werde die Stadt Herne zusätzliche externe Kräfte einstellen. Für die Kontaktnachverfolgung werde beantragt, künftig auch Bundeswehrangehörige zum Einsatz kommen zu lassen. Aktuell sei das noch nicht der Fall. Zurzeit unterstütze die Bundeswehr das Gesundheitsamt bei Abstrichen und der medizinischen Fallbearbeitung.