Herne. Stadt und HCR wollen das Gedränge morgens auf dem Weg zu den Schulen entzerren. Dazu bietet die HCR Extrafahrten der Einsatzbusse an.
Die Stadt Herne möchte in Kooperation mit der HCR den morgendlichen Busverkehr zu den weiterführenden Schulen entzerren. Ziel ist es, dass in den Zeiten der Pandemie die Schüler die erforderlichen Abstände halbwegs einhalten können.
Sollten sich alle Schulen für die angedachte Lösung aussprechen, könnte das Modell am 16. November starten und würde zunächst bis zum 29. März 2021, dem Beginn der Osterferien, dauern. Teilnehmen sollen Gymnasien, Gesamtschulen, Realschulen und die Hauptschule. Berufskollegs seien ausgenommen, weil viele Schüler bereits selbst einen Führerschein haben oder mit Bahn kämen, so Schulamtsleiter Andreas Merkendorf. Auch Förderschulen und Grundschulen seien nicht Bestandteil, weil von diesen Schülern die Einsatzbusse der HCR so gut wie gar nicht genutzt würden.
17 Einsatzbusse sollen von 16. November bis zum 29. März Extrarunden fahren
Die Ausgangslage für die Überlegungen von Stadt und HCR ist offensichtlich: An jedem Morgen sind - zusätzlich zum regulären Linienverkehr - 17 Einsatzbusse im Stadtgebiet unterwegs, um die Jugendlichen Richtung Schule zu bringen. Und gerade in der beginnenden Herbstzeit seien sie - und nicht nur sie - proppevoll. Und hinzu kämen zahlreiche „Elterntaxis“, die zusätzlich für Gedränge sorgten.
Geplant ist deshalb, dass diese 17 Einsatzbusse ab dem 16. November zwei Runden drehen. Einmal für die fünfte, sechste und siebte Klasse, einmal für die achte, neunte und zehnte Klasse. „Abstand zu halten funktioniert einfach nicht mehr, wenn sich morgens gegen acht Uhr alle auf den Weg machen“, so Merkendorf. Durch die angedachte Lösung würden die Schülerströme in Herne quasi halbiert. In Herne gebe es rund 18.000 Schüler und 2000 Lehrer, die HCR hat etwa 7000 Kunden mit Schokoticket in ihrem System.
Gespräche im Vorfeld mit Schulen und Elternvertretern verliefen positiv
Das heißt aber zwangsläufig: Der Unterrichtsbeginn muss gestaffelt werden. Nach den Vorstellungen von Stadt und HCR würde er um 7.45 Uhr und 8.30 Uhr starten. Dieser Abstand werde benötigt, um auch wirklich beide Gruppen zu trennen.
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Schon im August habe man die Sprecher der verschiedenen Schulformen eingeladen und habe mit ihnen intensiv über die Möglichkeit der Staffelung diskutiert. Ebenso mit Elternvertretern. Die Stimmung und Resonanz sei sehr positiv gewesen, dennoch müssten die Schulkonferenzen beteiligt werden. Sollte eine Schule doch ablehnen, müsse die Bezirksregierung eine Entscheidung treffen. Auch in Arnsberg stehe man aber der Idee sehr aufgeschlossen gegenüber, weil es eine gute Lösung sei, um Kontaktketten zu unterbrechen. Merkendorf: „Ich wäre stolz, wenn wir als Stadtgesellschaft diese Staffelung hinbekämen.“ Die Schulen haben bis zum 5. November die Gelegenheit, ein schriftliche Stellungnahme zum Vorschlag abzugeben.
Die HCR versuche bereits seit Monaten, alle Fahrten coronakonform durchzuführen, so Betriebsleiter Dirk Person. Doch dem seien auch Grenzen gesetzt, weil es auf dem Markt keine Fahrzeuge mehr gibt, weil alle Verkehrsunternehmen die gleichen Sorgen haben. Und Reisebusse seien nicht im Linienverkehr einsetzbar. Deshalb habe die HCR angeboten, zweimal zu fahren zu den Stoßzeiten am Morgen. Für das Unternehmen bedeute dies einen erhöhten Aufwand, weil Überstunden anfallen und höherer Benzinkosten - und das bei weniger Einnahmen wegen des Lockdowns und der Pandemie insgesamt.
Auch HCR-Geschäftsführer Karsten Krüger lobt die Offenheit in der Diskussion, er ist ebenfalls optimistisch, dass die Lösung im Konsens gefunden wird.
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