Herne. Im Herner Rat gibt es auch in Zukunft eine rot-schwarze Koalition. Warum das keine Überraschung ist: ein Kommentar von Michael Muscheid.

Die große Koalition aus SPD und CDU in Herne bekommt eine Neuauflage. Das ist nun wirklich keine Überraschung. Rot und Schwarz haben in den vergangenen Jahren konstruktiv zusammengearbeitet. Die beiden großen Parteien konnten mit breiter Mehrheit ihre Pläne durchsetzen, und Streit zwischen ihnen gab es wenig bis gar nicht.

Bei der SPD noch lange nicht vergessen sind dagegen die Jahre vor 2014, als sich die rot-grüne Koalition schließlich im Dauerstreit aufrieb. Warum sollte sich die SPD da schon wieder eine Kooperation mit den „schwierigen“ und „aufmüpfigen“ Grünen antun, die nach ihren deutlichen Stimmenzuwächsen bei den Kommunalwahlen im September zudem mehr Einfluss hätten als früher?

Herne: Unter Rot-Schwarz wird sich nicht viel ändern

Da ist der SPD eine Union, die auch noch deutlich geschwächt aus den Wahlen hervorging, als Partner doch allemal lieber. Zumal auch Oberbürgermeister Frank Dudda, der große Wahlsieger und „starke Mann“ in der Herner SPD, keinen Hehl daraus gemacht hat, dass er eine Fortführung von Rot-Schwarz, vorsichtig ausgedrückt, nicht ablehnen würde.

Inhaltlich wird sich mit satter rot-schwarzer Mehrheit somit nicht viel ändern in der Stadt. Das ist auf der einen Seite gut: Unter SPD und CDU hat Herne in den vergangenen Jahren Fahrt aufgenommen und viel erreicht, zukunftsweisende Projekte sind auf den Weg gebracht worden. Auf der anderen Seite fehlen nun wichtige grüne Akzente, die einer dicht besiedelten Stadt wie Herne mitten im Klimawandel gut tun würden.

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