Herne. Rot-Schwarz kooperiert weiterhin im Herner Rat: Warum die Grünen das sogar verstehen können und die Hoffnung auf eine Verkehrswende begraben.

Die Herner Grünen reagieren mit „Verständnis“ auf die Einigung von SPD und CDU auf eine Fortsetzung der Ratskooperation. „Wenn ich bei der SPD wäre, hätte ich auch die Wahlverliererin CDU genommen“, erklärt Grünen-Fraktions-Chef Thomas Reinke auf Anfrage.

Nach dem schlechten Ergebnis bei der Kommunalwahl sei die CDU geschwächt und anders als die Grünen in einer schlechten Verhandlungsposition gewesen. Von den vor der Kommunalwahl aufgestellten Forderungen der Union und von CDU-Chef Timon Radicke - unter anderem ein zusätzliches Dezernat - sei kaum etwas übrig geblieben.

Grüne: OB Dudda war für die SPD ein wichtiger Faktor

Dass Rot-Schwarz einen neuen Ausschuss für Mobilität, Digitalisierung und Infrastruktur ins Leben rufen will, sei eine richtige Entscheidung und werde auch von den Grünen unterstützt, so Reinke. Aber: „Bei einer rot-schwarzen Ratskooperation kann man die Hoffnung auf eine echte Verkehrswende in Herne ad acta legen.“

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Die Grünen hätten gerne mit der SPD kooperiert, so das Fazit des Fraktions-Chefs nach den beiden Sondierungsrunden mit den Genossen. Die SPD habe nach seiner Einschätzung mehr Schnittmengen mit den Grünen als mit der CDU gehabt. Ein wichtiger Faktor in den Sondierungen sei für die SPD Oberbürgermeister Frank Dudda gewesen, dessen Präferenz für Rot-Schwarz bekannt sei und der ja erst jüngst mit der CDU eine Koalition im neuen Ruhr-Parlament geschmiedet habe. „Das hat den Druck auf die Herner SPD noch einmal erhöht“, so Thomas Reinke.

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