Herne. Wegen der Corona-Pandemie haben einige Schulen in Herne ihre Ski-Freizeiten bereits abgesagt. Andere Klassenfahrten könnten stattfinden.

Für viele Schüler ist es das Highlight ihrer Schulzeit: Doch nun haben einige Schulen in Herne die obligatorische Ski-Freizeit wegen der Corona-Pandemie bereits gecancelt. „Die Ski-Freizeit in die Schweiz habe ich abgesagt“, sagt etwa Sylke Reimann-Perez, Leiterin der Gesamtschule Mont-Cenis. Die achten und elften Klassen sollten eigentlich im Januar verreisen. „Natürlich sind die Schüler enttäuscht“, sagt die Schulleiterin. Aber Reisen ins Ausland seien ihr unter den gegebenen Umständen zu heikel.

Denn für jede dieser Fahrten stelle sich die Frage des Hygienekonzeptes, so Reimann-Perez. „Da waren so viele Wenn und Aber, dass ich gesagt habe, das machen wir nicht.“ Auch sonstige Klassenfahrten plane die Gesamtschule Mont-Cenis derzeit nicht. Tagesfahrten sollen hingegen einen kleinen Ersatz liefern.

Klassenfahrten abgesagt oder verschoben

„Die Skifreizeit im Februar werden wir nicht durchführen“, sagt auch Dennis Robertz, Schulleiter am Otto-Hahn-Gymnasium . „Wir können den Eltern nicht zumuten, in Vorleistung zu gehen und höhere Stornokosten zu fürchten.“ Er sei ein großer Fan von Schulfahrten, diese seien extrem wichtig. Die derzeitigen Umstände seien aber zu unsicher. Auch die Fahrten der Q2 nach Südtirol, Portugal und Irland, die noch vor den Herbstferien stattfinden sollten, seien gecancelt worden. Hier hat das Land NRW noch die Stornokosten übernommen.

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Die Fahrt der Klasse 6 an die Nordseeküste sei um ein Jahr verschoben worden, sagt Robertz. Ein ähnlicher Aufschub für die Skifreizeit sei schwierig. Es würden vorerst keine weiteren Fahrten geplant. „Wir möchten auf jeden Fall verhindern, dass sich ein Schüler im Ausland mit Corona infiziert“, so Robertz. Sollte es mehr Sicherheit geben - etwa durch eine Impfung - könne man sicherlich auch kurzfristig noch Fahrten buchen.

Das Gymnasium Eickel hat die Ski-Freizeit ins Zillertal für die Neuntklässler ebenfalls abgesagt. „Die Fünferfahrt nach Blankenheim und auch die Studienfahrten innerhalb Deutschlands werden stattfinden, sofern sowohl Eltern als Geldgeber als auch Schülerinnen und Schüler mehrheitlich dafür sind“, sagt Schulleiterin Antje Fehrholz.

Schulen möchten abwarten, wie sich Corona-Lage entwickelt

„Im Augenblick sind wir sehr vorsichtig bei der Planung von Klassenfahrten“, sagt Ulrike Vogt, stellvertretende Schulleiterin der Realschule Strünkede. „Es besteht ja das Risiko, dass Eltern auf den Stornokosten sitzen bleiben.“ Die Lage sei zu unsicher, deshalb könne wohl erst kurzfristig entschieden werden, ob die achten Klassen im Februar und März in die Ski-Freizeit fahren können. Im Augenblick sei noch nichts geplant.

Abwarten möchte Katharina Rodermund, Leiterin der Gesamtschule Wanne-Eickel, noch etwas. „Die Skifahrt planen wir nur für Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs, weil eine Durchmischung nicht sein darf“, sagt sie. Aber ob diese Fahrt überhaupt stattfinden kann, hänge von der Corona-Entwicklung ab. Gebucht werde derzeit noch nichts.

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Ski-Freizeiten gibt es an der Erich-Fried-Gesamtschule nie, sagt Schulleiter Stephan Helfen. Aber auch sonst werde derzeit nichts gebucht. „Wenn ich mir die jetzige auch innereuropäische Lage angucke, kann ich mir nicht vorstellen, dass es verantwortungsvoll wäre, da jetzt eine Schülergruppe hinzuschicken.“

Klassenfahrten zum Ende des Schuljahres geplant

Stefan Lindemann, Schulleiter der Realschule an der Burg, habe sein Kollegium angehalten, beim Thema Klassenfahrten „sehr bedächtig zu handeln“. „Buchungen haben wir bis jetzt noch nicht getätigt“, sagt er. Auch die Eltern seien derzeit sehr vorsichtig. Fahrten ins Ausland könne er für dieses Schuljahr ausschließen. Fahrten innerhalb Deutschlands könne es hingegen geben - aber wenn dann erst zum Ende des Schuljahres.

Für Juni visiert auch die Realschule Crange die Fahrt in der Erprobungsstufe an, die immer innerhalb Deutschlands stattfinde. „Unter besonderer Berücksichtigung der möglichen Stornierung wurde für die Jahrgangsstufe 6 geplant“, sagt Schulleiterin Wiltrud Zimmermann. Und auch für die Abschlussfahrt liefen Gespräche und Planungen. Diese könnte nach Berlin oder Hamburg gehen – also auch innerhalb Deutschlands.

Vorgaben des Schulministeriums

Klassenfahrten ins Ausland hat das NRW-Schulministerium bis zu den Herbstferien verboten. Stornierungskosten werden für diese Zeit vom Land übernommen. Dies gilt nicht für Reisen, die für die Zeit danach gebucht und storniert werden müssen.

Fahrten und Exkursionen innerhalb Deutschlands sind hingegen erlaubt. Die Entscheidung über eine mögliche Absage oder den Abbruch einer Reise liege dabei grundsätzlich bei der Schulleitung, erklärte Ministerin Yvonne Gebauer. Diese habe sich dann auch um mögliche Rückerstattungen zu kümmern.