Herne. Im Herner Lago wird die größte und kurvenreichste Racer-Rutsche Deutschlands eröffnet. Nutzer können gegeneinander antreten – mit Zeitmessung.

Sie ist schneller, höher und kurviger: Die neue Rutsche in der Therme Lago in Herne gilt als die größte Racer-Rutsche (deutsch: Rennfahrer-Rutsche) in ganz Deutschland. Mitte November soll es soweit sein, dann dürfen die ersten Gäste des Schwimmbads im Rennen gegeneinander antreten. Denn das ist das Besondere: Gleich drei Personen können parallel nebeneinander rutschen – mit Zeitmessung und eigener Spur.

Anfang September haben die Bauarbeiten begonnen. „Zuerst musste ja die alte Rutsche abmontiert werden“, erklärt Jürgen Will, Bad- und Betriebsleiter im Lago. Denn die sei ziemlich in die Jahre gekommen, weiß auch Lothar Przybyl, Geschäftsführer des Revierparks Gysenberg. „Sie wurde vor 30 Jahren gebaut und war damit eine der ersten Rutschen in Deutschland.“ Und das habe man ihr zuletzt auch angesehen, so Przybyl.

Stadt Herne und Regionalverband Ruhr beteiligen sich finanziell

Also sei es Zeit für etwas Neues gewesen. „Zum ersten Mal gesehen habe ich solch eine Racer-Rutsche in Plettenberg“, sagt Will. Im letzten Jahr seien dann die Gespräche gestartet. Das habe recht lange gedauert, denn bei der Finanzierung sei nicht nur das Lago selbst, sondern auch die Stadt und der Regionalverband Ruhr involviert. Insgesamt etwa eine Million Euro koste die neue Rutsche. „Wir sind sehr froh, dass die Finanzierung noch vor der Corona-Pandemie feststand.“

Lothar Pzybyl, der Geschäftsführer im Revierpark Gysenberg (l.), und Jürgen Will, Bad- und Betriebsleiter im Lago, stehen vor der neuen Racer-Rutsche im Lago in Herne.
Lothar Pzybyl, der Geschäftsführer im Revierpark Gysenberg (l.), und Jürgen Will, Bad- und Betriebsleiter im Lago, stehen vor der neuen Racer-Rutsche im Lago in Herne. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Und so wird die 100 Meter lange Rutsche zukünftig aussehen: Mit neun Kurven führt sie über die gleiche Strecke wie die alte Rutsche. Allerdings soll sie schneller sein, und auch die Optik hat sich verändert. Das Äußere ist in den Farben des Lagos – blau, beige, rot – gehalten. Das Highlight Innen: Verschiedene Elemente wie Sterne und Schneelflocken, die lichtdurchlässig sind, sollen der Röhre einen besonderen Reiz geben.

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Auf Soundeffekte hätten sie absichtlich verzichtet, sagt Will. „Bei anderen Schwimmbädern sieht man häufig, dass diese Technik sehr störanfällig ist.“ Der Zugang zu der Rutsche werde wieder über eine Spindeltreppe führen – auch sie werde die Wiedererkennungsfarbe Rot tragen.

Familienfreundlichkeit des Lagos soll gesteigert werden

In acht bis zwölf Sekunden unten

Eine Fahrt in der Rutsche soll etwa acht bis zwölf Sekunden dauern, erklärt Jürgen Will. Eine Ampel zeige am Einstieg an, wann die nächsten Gäste rutschen dürfen.

Hinweisschilder wiesen zudem auf die Regeln hin. Je nach Frequentierung werde zudem Aufsichtspersonal das Einhalten der Regeln kontrollieren.

Zurzeit befindet sich die Rutsche noch im Aufbau, einige Elemente stehen bereits, der Ein- und Ausgang muss noch verbaut werden. Mit der neuen Rutsche führt das Lago seine Modernisierung fort. 2011 wurde der gesamte Eingangsbereich neugestaltet, danach folgten viele Schritte, um das Bad nicht nur in Herne, sondern auch überregional bekannter und beliebter zu machen. Die neue Rutsche sei aber auch für die etwa 60 festangestellten Mitarbeiter ein wichtiges Signal. „Gerade in der Coronazeit hatten viele von ihnen Sorge, wie es weitergeht“, sagt Przybyl. Nun könnten sie sehen, dass es positiv vorwärts gehe.

Aber auch die Familienfreundlichkeit soll durch die neue Attraktion gesteigert werden. Bisher habe das Bad den Fokus auf Wellness gelegt, jetzt hätten auch die Kinder und Jugendlichen wieder ein Highlight im Lago. „Wir haben extra darauf geachtet, dass wir keine Zielgruppen ausgrenzen – die Rutsche dürfen Kinder ab sechs Jahren benutzten“, so Will.

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