Herne. In der Therme Lago in Herne wurde neue Technik eingebaut: Unter Wasser leuchtet es nun im Sole-Innenbecken. Die Farben wechseln.

Wer in der ersten Woche nach der Wiedereröffnung die Therme Lago in Herne besucht hat, wird es bemerkt haben: Das 34 Grad warme Sole-Innenbecken war geschlossen. „Während des Lockdowns sollten an dem Becken Baumaßnahmen durchgeführt werden, die wurden aber nicht rechtzeitig fertig“, erklärt Gysenbergparkleiter und Lago-Betriebsleiter Jürgen Will. Zulieferer hätten Materialien nicht rechtzeitig geliefert.

Jürgen Will, Betriebsleiter in der Therme Lago in Herne.
Jürgen Will, Betriebsleiter in der Therme Lago in Herne. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Die erste Maßnahme im Lago sei für Gäste unsichtbar: „Der Filter musste nach zehn Jahren saniert werden, das kostete 30.000 Euro, neu wären es 80.000 Euro“, sagt Will. Der sechseinhalb mal drei Meter große Filter stehe im Untergeschoss der Therme im Revierpark Gysenberg. Die zweite Investition am 155-Quadratmeter-Becken fällt sofort ins Auge: Unter Wasser strahlen neun neue LED-Scheinwerfer, minütlich wechseln die Farben, „per Funk kann man aus 34 Illuminationsprogrammen wählen.“ Kostenpunkt inklusive Installation: weitere 27.000 Euro.

Die alten Leuchten hätten nur hartes, weißes Licht gespendet, die neuen LEDs strahlten hingegen farbig, breiter und weiter als die alten Leuchten, so 53-Jährige. „Der fließende Farbwechsel schafft Atmosphäre, besonders schön ist das abends, wenn es dunkler ist.“ Leider müsse das Lago aktuell in der Corona-Krise bereits um 21 Uhr schließen.

Hohe jährliche CO2-Ersparnis

Da leuchtet es jetzt Pink unter Wasser: Lago-Gäste Antonia (l.) und Sophia (beide 5).
Da leuchtet es jetzt Pink unter Wasser: Lago-Gäste Antonia (l.) und Sophia (beide 5). © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

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Farben könnten sich positiv auf die Sinne und den Organismus auswirken und so die heilende Wirkung der Sole unterstützen. Bei der Entscheidung für die neue Beleuchtung habe aber die Umweltbilanz im Vordergrund gestanden. Jürgen Will: „Durch die verwendete LED-Technik reduziert sich unsere CO2-Emission um etwa 6000 Kilogramm jährlich, die Energie- und Materialkosten um rund 3800 Euro.“ Mit 25.000 Euro seien fast die gesamten Kosten der neuen atmosphärischen Beleuchtung über ein Investitionsprogramm der Thermen-Gesellschafter – Stadt Herne und Regionalverband Ruhr – finanziert worden. „Und in sechseinhalb Jahren werden sich die Kosten amortisiert haben“, so Will.

Von den Gästen kämen bislang positive Stimmen zur Investition, so wie von Sabine May: „Mir ist die Beleuchtung sofort positiv aufgefallen.“ Auch Tochter Antonia und ihre „Kumpeline“ Sophia (beide 5) gefällt es: „Pink ist meine Lieblingsfarbe“, sagt Antonia begeistert, als die Unterwasserscheinwerfer zu Pink wechseln. Übrigens: Da sich nach der Wiedereröffnung des Sole-Beckens die gesamt nutzbare Badefläche erhöht habe, dürften statt 450 nun 507 Personen gleichzeitig ins Lago.

Ein Drittel des Wassers kommt aus einem Brunnen

Jährlich gibt das Lago etwa 360.000 Euro für Instandhaltungen wie die Filtersanierung aus. Für Investitionen wie die neue Beleuchtung gibt es einen Investitionsplan, der mit Zuschüssen gefördert wird. LED-Beleuchtungen sind bereits für weitere Becken des Schwimmbads fest geplant.

Etwa ein Viertel des gesamten Energiebedarfs der Therme wird durch ein 2014 gebautes Blockheizkraftwerk gedeckt. Jährlich 30.000 Kubikmeter Wasser – und damit ungefähr ein Drittel des gesamten Wasserbedarfs des Lago – würden aus einem 2016 erbauten Brunnen gefördert.